futureSAX-Alumni-Interview Sven Grasselt-Gille aidboards

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„Der Sächsische Gründerpreis bietet gute Vernetzungsmöglichkeiten.“

futureSAX-Alumni-Interview mit Sven Gille-Grasselt, Gründer von Team Aidboards

 

Mit Einweg-Funktionsmobiliar aus Schwerwellpappe hat Aidboards eine Lösung für die globale, humanitäre Hilfe entwickelt die viele Vorteile verbindet: es ist günstig und leicht zu produzieren, massenhaft verfügbar, einfach in der Handhabung, umweltverträglich und leicht zu entsorgen. Im futureSAX-Alumni-Interview gibt Sven Gille-Grasselt einen Ausblick auf die nächsten Meilensteine.

futureSAX: Bitte beschreibe deine/eure Innovation in einem Satz.

Sven Grasselt-Gille: AidBoards entwickelt und vertreibt nachhaltiges Einweg-Funktionsmobiliar auf Basis von Schwerwellpappe für humanitäre Hilfe und Katastrophenschutz.

futureSAX: Wie seid ihr auf den Gedanken gekommen? Was war der Auslöser?

Sven Grasselt-Gille: Die Idee entstand Anfang 2015, als der letzte Ebola-Ausbruch in Westafrika um sich griff. Ich war zu diesem Zeitpunkt Mitarbeiter der Professur für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik: Als eine Großtischlerei sich mit Interesse an einem eigenen Produkt, egal was für einem, meldete, war ich als Industriegestalter gefragt. Die Ebola-Problematik und Erfahrungen mit Feldunterkünften haben dann zu der Idee geführt, ein Einweg-Feldbett aus Produktionsresten der Tischlerei zu gestalten. In der frühen Entwicklungsphase an der TUD sind wir auf Wellpappe umgestiegen und das Konzept auf Tische und Hocker ausgeweitet, um gesamtheitliche Lösungen bieten zu.

futureSAX: Hat der Ort der Start-up-Gründung eine wichtige Rolle gespielt, oder würdest du/ihr eher sagen, dass Ihr ortsunabhängig seid?

Sven Grasselt-Gille: Die ursprüngliche Idee konnte nur durch das Zusammentreffen der verschiedenen Faktoren an der TUD entstehen und hat in großem Maße von den hiesigen Strukturen profitiert, sowohl in der Forschung als auch in der frühen Gründungsphase. Mittlerweile sind wir durch die Netzwerke und deren Perspektiven für die Entwicklung stark an den Standort gebunden. Die Fertigung standortunabhängig umsetzten zu können ist ein großes Ziel.

futureSAX: Was war der beste Rat, den du je erhalten hast?

Sven Grasselt-Gille: Mach es nicht. (Elon Musk)

„Die ursprüngliche Idee konnte nur durch das Zusammentreffen der verschiedenen Faktoren an der TUD entstehen und hat in großem Maße von den hiesigen Strukturen profitiert, sowohl in der Forschung als auch in der frühen Gründungsphase.”

Sven Grasselt-Gille, Gründer von Aidboards

futureSAX: Welche wichtige Empfehlung oder welchen Tipp würdest du anderen Gründern mit auf den Weg geben?

Sven Grasselt-Gille: Zuerst die Forschung. Und wenn sich die Idee halbwegs tragfähig erweist und Chancen sind, dass irgendwas daraus werden könnte, gleich Leute dazu holen: Wenn man das später angeht, ist es schwer, alle auf das gleiche Level zu bringen.

futureSAX: Warum sollten (angehende) Gründer an Wettbewerben wie dem Sächsischen Gründerpreis teilnehmen?

Sven Grasselt-Gille: Sie sollten sich vorher überlegen, was sie damit erreichen wollen, den Aufwand nicht unterschätzen und bei den Chancen realistisch bleiben: Der Sächsische Gründerpreis bietet gute Vernetzungsmöglichkeiten, Reichweite und Marketingmittel, z. B. das Imagevideo, für fortgeschrittene Ideen bzw. frühe Gründungen.

futureSAX: Wie sehen die nächsten Meilensteine aus?

Sven Grasselt-Gille: Bis Ende 2021 werden wir in einem Exist-Gründerstipendium eine Vorserie produzieren und zusammen mit dem Roten Kreuz am Markt testen. Wir haben jetzt schon sehr viel über unser Geschäftsmodell gelernt und werden daher dort in jedem Fall anpassen, auch an den Produkten. Die ersten wird es ab Mitte 2022 regulär zu kaufen geben, um die Attraktivität für das Recruiting zu erhöhen und die weitere Entwicklung zu finanzieren. Da geht es jetzt schon mehr in Richtung medizinischer Ausrüstung, und einen Festivalstuhl für Fundraising wartet auf die Umsetzung.

Life Science / Medizin / Gesundheit

Team AidBoards | Dresden

Einwegmobiliar aus nachwachsenden Rohstoffen für die humanitäre Hilfe

AidBoards entwickelt nachhaltiges Mobiliar, optimiert für globale humanitäre Hilfe: Die Produkte, u.a. Feldbetten, sind für günstige und massenhafte Verfügbarkeit, einmaligen Transport und Aufbau sowie einfaches Recycling oder umweltverträgliche Entsorgung gestaltet. Diese Anforderungen erfüllen wir mit flach gepackten und leichten Bausätzen auf Basis von Schwerwellpappe und anderen Naturfasern.

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