Sächsische Innovationskonferenz 2021 - Rückblick
Sachsens Innovationen auf großer Bühne: die Sächsische Innovationskonferenz 2021
Die besten Gründungsideen, modellhafte Transferprojekte sowie Innovationen sächsischer Unternehmen - bei der Sächsischen Innovationskonferenz am 14. Juli 2021 standen genau die im Mittelpunkt. Bei der Hybrid-Veranstaltung überreichte der Sächsische Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Martin Dulig, symbolisch die mit insgesamt 110.000 Euro dotierten Sächsischen Staatspreise für Gründen, Transfer und Innovation. Zuvor gab es zahlreiche Impulse aus dem sächsischen Innovationsökosystem. Die hybride Veranstaltung, die in der Messe Dresden stattfand und über eine Eventplattform sowie Livestreams auf YouTube, LinkedIn und Facebook übertragen wurde, verzeichnete über 700 interessierte Zuschauer.
Jede Menge Impulse, Sessions & Paneldiskussionen
Bevor die Prämierung der Sächsischen Staatspreise für Gründen, Transfer und Innovation 2021 startete, gab es ein buntes Rahmenprogramm für alle Teilnehmenden über die Eventplattform zu erleben. Das abwechslungsreiche Programm der Sächsischen Innovationskonferenz 2021 spiegelte die Lebendigkeit und Vielseitigkeit des Sächsischen Innovationsökosystems wider.
In einem spannenden Programm vor der Prämierung nutzten viele Akteure aus dem Sächsischen Innovationsökosystem, um in den Austausch zu kommen und sich vorzustellen. Die Veranstaltung begann mit der Keynote von Prof. Dr. Jacques Rohayem, der das Thema "Innovationskultur als Treiber" aus vielen Perspektiven betrachtete. Als Gründer von RIBOXX Pharmaceuticals, Vorstand für Technologietransfer an der TUDAG, Forschungsdirektor an der Medizinischen Fakultät der TU Dresden und Geschäftsführer der GWT-TUD hat er beste Einblicke in die sächsische Innovationskultur.
Zunächst näherte er sich der Innovationskultur historisch am Beispiel von der sächsischen Erfolgsgeschichte ODOL von Karl August Lingner und weiteren Beispielen sächsischer Innovationskultur, ehe er dann auf die nach seiner Sichtweise wichtigen Faktoren für eine lebendige Innovationskultur in einem gut funktionierenden Innovationsökosystem einging. So gab er einen spannenden Ausblick auf die anstehenden Herausforderungen, appellierte an den Innovationsgeist sächsischer Gründer/-innen, engagierten Forscher/-innen und etablierter Unternehmen und machte Mut, um Zukunft aktiv zu gestalten.
Die Innovationskultur durch Kooperationen war ein weiterer Schwerpunkt, den Moderatorin Hannah Klose in einem Talk mit Ulf Heinemann, Geschäftsführer Robotron Datenbank-Software und Ilja Bauer, Geschäftsführer Entwicklerheld gemeinsam aufgriffen. Speziell für die Verbindung zwischen jungen, dynamischen Start-ups und traditionellen, etablierten Unternehmen sind beide Akteure bespielhaft und gewährten spannende und umfangreiche Einblicke, wie beide Seiten die Innovationskultur gestalten und bereichern können. Mit dem Ziel Kooperationspartner aus Wissenschaft und Wirtschaft zu vernetzen fand am bereits am Vortag die Sächsische Innovationsbörse statt. Weitere Hintergründe und die teilnehmenden Unternehmen erfahren Sie in einem separaten Bericht.
Direkt im Anschluss wurde in die Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden geschalten. Dort begrüßten Prof. Dr. Dirk Reichelt, Leiter der Industrie 4.0 Modellfabrik und Till Haas, wissenschaftlicher Mitarbeiter zum Thema "Innovationskultur durch Transfer" aus dem Industrial IoT Test Bed die Gäste in mitten des Showrooms der Modellfabrik. Prof. Reichelt betonte in diesem Impulsvortrag besonders die Relevanz von lebendigen Netzwerken und gut gepflegten Partnerschaften in den Mittelstand, in der Wissenschaft untereinander, zu Multiplikatoren und Plattformen, um gemeinschaftlich Innovationen voranzutreiben. In zwei Anwendungsbeispielen zeigten Prof. Reichelt und Haas, wie das Zusammenspiel von Mensch und Maschine in Zukunft aussehen kann und wie Technologie den Menschen in den Produktionsketten der Zukunft unterstützen kann. Die HTW Dresden ist einer von zahlreichen Partnern im Sächsischen Transfernetzwerk, welches rund 70 Institutionen (Forschungseinrichtungen, Hochschulen, Kammern) aus ganz Sachsen vereint und den persönlichen Erfahrungsaustausch zwischen Transferakteuren zum Thema Wissens- und Technologietransfer ermöglicht.
Austausch auf Augenhöhe bei den futureSAX-Konkret-Formaten
Die beliebten Online-Formate unter dem Beinamen "Konkret" fanden auch bei der Sächsischen Innovationskonferenz statt und widmeten sich ganz spezifisch einem Thema, um von vielen Akteuren aus dem Sächsischen Innovationsökosystem spannende Einblicke zu erhalten, sich auszutauschen und von den Erfahrungen anderer zu profitieren. Die Themengebiete wurden nah an der Zielgruppe aufgegriffen und boten zahlreiche Chancen zur interaktiven Diskussion.
Finanzierung-Konkret thematisierte mit Frank Wolf, Gründer und CMO von futureSAX-Alumni Staffbase aus Chemnitz und Thomas Mack, Head of Scouting beim German Accelerator, Wachstumsstrategien und gab spannende Einblicke in die weltweite Skalierung und wie globale Ökosysteme Nutzen bringen können. Die Finanzierung über passende Investoren stand bereits im Satelite-Event am 13. Juli 2021 im Fokus: Zur Sächsischen Investoren Roadshow hatten 17 Gründungs- und Wachstumsunternehmen die Chance, sich dem futureSAX-Investoren Netzwerk vorzustellen.
Thematischer Fokus bei NextGenPower-Konkret war der Design-Thinking-Prozess, um Jugendliche für unternehmerisches Denken zu begeistern. Gemeinsam Sonja Hahn-Tomer, Projektleiterin bei Teleskopeffekt GmbH aus Mittweida, wurde über das passende Mindset gesprochen, um Problemstellungen aus dem Alltag mit kundenzentrierten Lösungen zu begegnen. Die Teleskopeffekt GmbH ist aktiver Partner im Sächsischen Start-up-Partner-Netzwerk, welches die richtigen Ansprechpartner für eine passgenaue Unterstützung in den verschiedenen Phasen des Gründungsprozesses aus über 50 Institutionen im Freistaat vereint.
Bei Transfer-Konkret war Frank Schröter, Referent beim Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr zu Gast, um die Validierungsförderung als Unterstützungsformat für die markt- und anwendungsorientierte Verwertung von Forschungsergebnisse vorzustellen. Hier pitchten drei Projekte, die bereits im Rahmen der Validierungsförderung unterstützt werden. futureSAX begleitet die geförderten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler durch einen strukturierten Prozess im Einzelprojekt-Modul sowie den Orientierungsvorhaben, um die Wahrscheinlichkeit der erfolgreichen Verwertung der zu validierenden Forschungsergebnisse zu erhöhen.
Der Start ins Unternehmertum war Thema bei Gründen-Konkret. Hier waren mit Tina Grüner, Geschäftsführerin der Theo Turnt GmbH aus Görlitz, und Hennig Seide, Gründer von Seideorthesen aus Leipzig, zwei Gründende zu Gast, die im Rahmen der Gründungsförderung InnoStartBonus aus einer Idee eine Erfolgsgeschichte entwickelt haben. Auch Maria Grimpe, als Beraterin im Bereich Unternehmensförderung bei der IHK Leipzig, war als Mitglied des InnoStartBonus-Expertengremiums anwesend und gab wichtige Hinweise, wer bei der Gründung eines Unternehmens unterstützen kann.
Der Blick über den Tellerrand wurde bei Mentoring-Konkret geschärft. Hier gaben Manuela Zenk, Projektmanagerin NachfolgeWerk, TUCed-Institut für Transfer und Weiterbildung an der TU Chemnitz und Isabel Antholz, Geschäftsführerin der Mannin GmbH aus Leipzig wertvolle Einblicke in ihre Tätigkeit als Mentorinnen im Sächsischen Mentoring Netzwerk anhand praktischer Beispiele.
Auch an die futureSAX-Alumnis wurde gedacht: Beim Format Alumni-Konkret sprachen Dr. Jens Voigt, RF Engineering Manager bei Amdocs Ltd. aus Dresden und Marcus Rehwald, Geschäftsführer bei eCovery GmbH aus Leipzig, darüber, wie sie in ihren Unternehmen den Fokus auf eine hohe Innovationskraft und nachhaltiges Wachstum legen und wie die Nominierte bei den Sächsischen Staatspreisen, die im futureSAX-Alumni-Netzwerk gebündelt sind, von der Aktivität in jenem Netzwerk profitieren können.
Allen Referierenden gilt ein großer Dank für die umfangreichen Einblicke!
130 sächsische Innovationen auf großer Bühne im futureSAX-Showcase
Im futureSAX-Showcase gab es 130 sächsische Gründungskonzpete, Transferprojekte und Innovationen etablierter Unternehmen zum Anfassen. Alle Teilnehmenden, die über die Eventplattform zugeschalten waren, hatten die Möglichkeit, sich exklusiv über das vollständige Teilnehmerfeld der futureSAX-Wettbewerbe 2021 zu informieren und ohne Umwege direkt in den Austausch per Videotelefonie zu kommen, um das eigene Netzwerk zu erweitern und Kontakte auszutauschen. Für alle Zuschauer/-innen an den Livestreams führten das futureSAX-Team interaktiv durch futureSAX-Showcase.
3 Staatspreise, 13 Auszeichnungen, 30 Nominierte
Nach einem spannenden Vorprogramm startete 16:00 Uhr der Höhepunkt der Veranstaltung: die Prämierung der Sächsischen Staatspreise für Gründen, Transfer und Innovation 2021 in der Messe Dresden gemeinsam mit den 60 Vertreterinnen und Vertretern der 30 Nominierten vor Ort. Die Prämierung eröffnete Staatsminister Martin Dulig, Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr und lobte die Anwesenden speziell für den Mut, die Besonnenheit und den Willen, in Zeiten wie diesen den Schritt zu wagen, um Unternehmen zu gründen, weiterzuentwickeln und innovativ zu werden.
„Ich finde es ermutigend, dass wir gerade in dieser Zeit Gründerinnen und Gründer, Forschende und etablierte Unternehmen haben, die sagen ‚Jetzt erst recht!‘.
Ich möchte Sie ermutigen, weiterhin auch Mutmacher zu sein. Sie sind Beispielgebende für Andere - dass es sich lohnt, innovativ und mutig zu sein. Herzlichen Dank! Diese Vielfalt in Sachsen zu sehen, macht mich unheimlich stolz! Alles Gute für die Zukunft!“
Martin Dulig, Sächsischer Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
SeeReal Technologies GmbH gewinnt den Innovationspreis!
Der Preisträger vom Sächsischen Innovationspreis 2021 ist die SeeReal Technologies GmbH. Das Dresdner Unternehmen konnte die Jury mit holografischen 3D-Displays überzeugen, die ohne zusätzliche Brillen für beliebige Anwendungen einsetzbar sind. Die Jury hornorierte die Produktinnovation, die komplexe Hochtechnologie in alltagstaugliche Massenanwendung transferiert.
Weitere Preistragende:
2. Platz: in-tech smart charging GmbH aus Leipzig - Vehicle-to-Grid-System für Elektrofahrzeuge
Geteilter 3. Platz:
Amynova Polymers GmbH aus Zwenkau - Innovative Biopolymere für eine nachhaltige Landwirtschaft
Umbrella Software Development GmbH aus Leipzig - SoccerBot360
Sonderpreis der Handwerkskammern: FASA AG Chemnitz - Solares Bauen von Mehrfamilienhäusern
Der Sächsische Transferpreis 2021 geht an Prof. Steinbach!
Den ersten Platz beim Sächsischen Transferpreis 2021 belegte Prof. Dr. (em.) Jörg Steinbach vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf für seine modellhafte Transferleistung im Projekt „GMP-Herstellung für Iod-123 markierte Radiopharmaka zur Diagnostik von Parkinson“ aus dem Bereich Auftragsforschung und Verbundforschung. Besonders modellhaft ist hier der besondere, kreative Weg des Transfers inform einer Public Private Partnership. Vorgeschlagen wurde er von der ROTOP Radiopharmacy GmbH aus Dresden.
Weitere Preistragende:
2. Platz: Dr. Agnes Schulze, Leibniz-Institut für Oberflächenmodifizierung e. V. in Leipzig für die Aus-/Neugründung des Projekts „Veredelte Membranfilter für nachhaltige Reinigung von Trink- und Abwasser“
3. Platz: Prof. Dr.-Ing. Jens-Peter Majschak, Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik IVV in Dresden für die Aus-/Neugründung im Projekt „MADDOX – Selbstlernendes Assistenzsystem für Bediener und Techniker von Produktionsmaschinen“
Sonderpreis für Technologiemittelnde: Yvonne Bohne, Leibniz-Institut für Oberflächenmodifizierung in Leipzig im Projekt „Veredelte Membranfilter für die nachhaltige Reinigung von Trink- und Abwasser“
Additive Drives gewinnt den Sächsischen Gründerpreis 2021
Mit 3D-gedruckten Komponenten für Elektromotoren ermöglicht Additive Drives GmH aus Dresden die Beschleunigung der Mobilitätswende und überzeugte damit die Jury der zweiten Runde. Das 2020 gegründete Start-up aus Dresden ist damit neuer Preistragende vom Sächsischen Gründerpreis 2021.
Weitere Preistragende:
2. Platz: Team Flexora aus Dresden - Flexible Sensorfolien für Industrie 4.0
3. Platz: tediro GmbH aus Leipzig - mobile Robotikplattform für Therapie und Diagnostik
futureSAX-Publikumspreis: Apinima GmbH - Social Start-up für plastikfreie Alltagsprodukte mit Impact.
Herzlichen Glückwunsch an alle Beteiligte!