futureSAX-Interview mit Karsten Brinsa

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„Wissenschaft passiert durch und mit Menschen in der Mitte der Gesellschaft.“

 

Karsten Brinsa, Geschäftsführer der Science & Stories GmbH, erzählt im futureSAX-Interview, was Science Slams auszeichnet und wie sie damit Forschenden helfen, ihr Thema „in Szene zu setzen“.

Auf dem Science Slam in Leipzig kamen junge Forschende, Gründungsinteressierte sowie Unternehmerinnen und Unternehmer zusammen, um den unterhaltsamen Beiträgen der Slammenden aus ganz Deutschland zu lauschen, sich niedrigschwellig über wissenschaftliche Themen auszutauschen und durch die sächsische Innovationskultur inspirieren zu lassen. Der Fokus des Abends lag auf der „Generation Health“, welcher durch futureSAX-Alumni Benedict Rehbein, Mitgründer und Geschäftsführer der eCovery GmbH aus Leipzig, mit seinem „Physiotherapeut für die Hosentasche“ eingeleitet wurde. Das Publikum entschied über den besten Beitrag des Abends und kürte Slammerin Lisa Mundthoff aus Köln mit ihrem Vortrag zum Thema „What the f***?!" Wieso sollten wir über Schmerzen beim Sex sprechen?“ zur Siegerin. Welchen Wert eine erfolgreiche Wissenschaftskommunikation für die Wirtschaft und Gesellschaft hat, erfahren Sie im Interview mit Karsten Brinsa.

futureSAX: Sehr geehrter Herr Brinsa, bereits seit 2010 veranstalten Sie Science Slams mit der Science & Stories GmbH. Was zeichnet Science Slams aus und wie sind Sie dazu gekommen, diese zu veranstalten?

Karsten Brinsa: 2010 bekam ich einen Anruf von einem alten Schulfreund, der einen der ersten Berliner Science Slams moderiert hatte und meinte, das müsste ich mir auf jeden Fall mal anschauen. Also ab nach Berlin und wow! - diese Mischung aus Unterhaltung, Wissenstransfer und toller Live-Atmosphäre hatte ich in der Form noch nicht erlebt und war sofort begeistert.

Zurück im Ruhrgebiet habe ich mit einem weiteren Freund, der an der Uni gerade an seiner Dissertation arbeitete, dann angefangen selbst Science Slams zu veranstalten. Ende 2010 in Dortmund und kurz danach in Bochum ging es also für uns los.

futureSAX: Im Wissenschaftsalltag erreichen die Forschenden häufig nur ein kleines Fachpublikum, auf Ihren Veranstaltungen hingegen zumeist mehrere hundert Menschen. Inwieweit tragen die Science Slams dazu bei, Wissenschaft greifbar und verständlich für die Gesellschaft zu machen?

Karsten Brinsa: Vor allem zeigen Science Slams, Wissenschaft ist nichts, was in anderen Sphären irgendwo im sprichwörtlichen Elfenbeinturm passiert, sondern Wissenschaft passiert durch und mit Menschen in der Mitte der Gesellschaft.
Beim Science Slam können die Forschenden genau das zeigen und einen Bezug zwischen ihrer Arbeit und der Lebenswirklichkeit des Publikums herstellen. Außerdem stehen sie selbst auf der Bühne und geben den oft anonymen Forschungsergebnissen Gesicht und Stimme. Das stellt zwischen anwesendem Publikum und Forschenden eine direkte Interaktion her, wie es anders kaum möglich wäre.

futureSAX: Sie selbst haben nach Ihrem Architekturstudium den Schritt aus dem Wissenschaftsbetrieb gewagt und ein Start-up gegründet. Wie kann die Science & Stories GmbH Forschende dabei unterstützen, das Wissen und die Technologien aus der Wissenschaft in die Wirtschaft und Gesellschaft zu überführen?

Karsten Brinsa: Wir sehen uns als Netzwerker und Möglichmacher, indem wir Forschenden eine Bühne und ein Publikum bieten. Sie können diese Bühne erklimmen und haben eine Spielwiese sich auszuprobieren und ein Publikum für ihre Themen. Wir unterstützen und begleiten die Wissenschaftler*innen auf diesem Weg, indem wir Workshops und Coachings anbieten, so dass gerade Anfänger*innen Know-How und Tipps mit auf den Weg bekommen, wie sie ihr Thema in Szene setzen und Menschen dafür begeistern können. Diese Leistungen bieten wir gerne auch Unternehmen und Forschungseinrichtungen an, die ihren Mitarbeitenden ein Coaching für gelungene Pitches oder Präsentationen spendieren wollen. In den vergangenen Jahren haben wir entsprechende Projekte mit Kunden, wie beispielsweise Bosch, Deutsche Gesellschaft für Neurologie, ZDF, Die Techniker und vielen mehr, erfolgreich umgesetzt.

futureSAX: Am 27. September veranstalteten Sie wieder einen Science Slam in Leipzig. Auch die letzten Male waren dabei schon viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sächsischer Forschungseinrichtungen auf der Bühne vertreten. Inwieweit bietet sich Leipzig als Veranstaltungsort an?

Karsten Brinsa: Überall da, wo wissenschaftliche Arbeit auf eine interessierte Öffentlichkeit trifft, stößt auch das Format auf großen Zuspruch. Eine lebendige, dynamische und junge Stadt wie Leipzig, mit seinen verschiedenen Hochschulen und Forschungsinstitutionen, ist da natürlich perfekt! Insgesamt ist es immer wieder großartig zu sehen, wie vielfältig die deutsche Hochschullandschaft ist und wo überall an ganz brandaktuellen Themen gearbeitet wird.

Mehr zu unseren Agenturleistungen erfahren Sie hier: www.science-and-stories.de

Mehr zu Tickets und Terminen erfahren Sie hier: www.science-slam.com

Luft auf noch mehr Wissenschaftskommunikation: Treffen Sie uns auf dem Sächsischen Transferforum am 16. November 2023 in Leipzig und lernen sie die Forschungslandschaft aus ganz Sachsen kennen. Hier geht es zur Anmeldung.

Ihr Ansprechpartner bei futureSAX

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Michael Kelber

Senior Projektmanager

Technologietransfer

Nach seinem Studium der Architektur war Michael Kelber mehrere Jahre als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Transferbereich zwischen Wissenschaft und Innovation an der Wissensarchitektur – Laboratory of Knowledge Architecture der Technischen Universität Dresden tätig. Schwerpunkt seiner Forschung und Lehre lag auf den Gebieten des Wissensmanagements und Entrepreneurships sowie der Methodenvermittlung zur Entwicklung von Geschäftsideen und der Ausschöpfung von Innovationspotentialen. Parallel dazu begleitete Herr Kelber ein vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziertes Forschungsprojekt zum Aufbau und zur Vertiefung von Innovationskapazitäten im sächsisch-polnischen Grenzraum. Durch die Teilnahme an internationalen Forschungskonferenzen und dem Akademischen Austausch mit der Waseda Universität in Tokyo sind Herrn Kelber kulturübergreifende Herangehensweisen und Verfahren zur Entwicklung von Forschungsprojekten und Geschäftsideen vertraut. In seiner Freizeit unterstützte er zuletzt in einer aktiven Rolle die Vorbereitungsphase einer Ausgründung und engagiert sich als Ordentliches Mitglied beim Filmverband Sachsen. 

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