Bericht zum Sächsischen Investorentag 2025

  1. futureSAX - Innovationsplattform des Freistaates Sachsen
  2. Bericht zum Sächsischen Investorentag 2025

Der Sächsische Investorentag 2025 auf Schloss Albrechtsberg

Sachsens Wirtschaftskraft, Wachstumskapital und Erfolgsunternehmen im Fokus – beim Sächsischen Investorentag 2025 erhielten rund 70 Kapitalgebende aus ganz Deutschland einen Einblick in das Sächsische Innovationsökosystem. 

Veröffentlicht am 11.06.2025

Noch liegt gespannte Ruhe über Schloss Albrechtsberg. Nichts deutet darauf hin, dass hier in wenigen Stunden Investor/-innen aus ganz Deutschland bei gutem Essen zusammenkommen, um sich von der Innovationskraft Sachsens überzeugen zu lassen. Das Elbschloss bietet inzwischen schon zum vierten Mal den angemessenen Rahmen für den Sächsischen Investorentag, der einen exklusiven Einblick in das Sächsische Innovationsökosystem und seine Wachstumsunternehmen bieten soll.

Bereits vor dem offiziellen Beginn der Veranstaltung gibt es erste Möglichkeiten zur Vernetzung. Die geladenen Investoren erhalten die Möglichkeit, ausgewählte Scale-ups und Wachstumsunternehmen auf Kapitalsuche in privaten Runden kennenzulernen. Ein wichtiger Schritt für Investitionen, bei denen Vertrauen eine große Rolle spielt. Auch die historisch interessierten Gäste des Investorentages kommen nicht zu kurz. Auf einer halbstündigen Führung durch Schloss Albrechtsberg lernen sie mehr über die bewegte Geschichte des Hauses.

Sachsens Wirtschaftskraft und Wachstum im Fokus

Zu Programmbeginn ist der Kronensaal schließlich gefüllt, alle Stühle sind besetzt. Ein gutes Zeichen, das Interesse an Sachsen als Wirtschaftsstandort ist offensichtlich groß. Und genau um dieses Thema geht es auch im ersten Panel des Abends, das hochkarätig besetzt ist. Neben Sachsens Ministerpräsidenten Michael Kretschmer nehmen Prof. Dr. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung (DIW) und Ulrike Hinrichs, Vorstandssprecherin und Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Beteiligungskapital, Platz auf der Bühne.

Die Sachsen als Tüftler und Denker – so beschreibt sie Susanne Stump, Geschäftsführerin von futureSAX. Viele Erfindungen stammen aus dem Freistaat, wie Teebeutel, Spiegelreflexkameras oder die Zahnpasta, die heute noch unseren Alltag prägt. Ministerpräsident Kretschmer bestätigt, dass sich dieser Forschergeist bis heute bewahrt hat: „Wir haben in Sachsen sechs Spitzencluster bei der Exzellenzinitiative, das ist in Hinblick auf die Bevölkerung der höchste Anteil in ganz Deutschland. Das ist die Grundlage dafür, dass sich Unternehmen ausgründen oder herkommen.“

Marcel Fratzscher zeigt sich beeindruckt von der sächsischen Entwicklung seit der Wiedervereinigung: „Sachsen war zu Beginn nur die verlängerte Werkbank Westdeutschlands. Das hat sich fundamental gewandelt. Inzwischen ist Sachsen selbst Innovationstreiber in Bereichen wie Mikroelektronik oder Life Science.“

Auch der stabile Mittelstand, der Gelder in Forschung und Entwicklung investiert, trägt zum wirtschaftlichen Erfolg bei. Doch ohne kluge Köpfe läuft nichts, Marcel Fratzscher hebt hier das sächsische Schulsystem hervor, das zu einem der Besten in Deutschland gehöre.

Doch all diese positiven Entwicklungen sind keine Selbstverständlichkeit. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sieht Ulrike Hinrichs die Politik in der Pflicht: „Die Hauptaufgabe der Politik und auch von uns ist es, dass wir die positive Stimmung unterstützen. Es gibt genug Potenzial, an das wir anknüpfen können. Hier in Sachsen sowieso.“

Die Rolle von Impact und Expansion

Nach der Vorspeise wird es beim zweiten Panel konkreter – hier geht es um das Zusammenspiel von Wachstumskapital und impact-orientierten Geschäftsmodellen, die das Sächsische Innovationsökosystem stärken. Mit Jens Junker, CEO von ROTOP Pharmaka aus Dresden und Christian Römlein, CEO von intelligent fluids aus Dresden sind zwei sächsische Best-Practice-Beispiele vertreten. Sie sprechen mit Dr. Lisa Morkötter, Partner bei Marondo Capital aus München und Sachsens Wirtschaftsminister Dirk Panter. Er hat einen klaren Plan für Firmen mit Impact: „Wir wollen, gemeinsam mit vielen anderen, diese Unternehmen, die innovativ sind, zu echten Mittelständlern machen. Wir versuchen alle gemeinsam ein gutes Ökosystem zu ermöglichen, damit Start-ups zu Scale-ups und schließlich zu etablierten Unternehmen werden können.“

Dr. Christian Koitzsch, Präsident der European Semiconductor Manufacturing Company (ESMC), André Lang, Geschäftsführer bei Norafin aus Mildenau und Daniel Seifert, Mitglied der Geschäftsleitung bei VR Equitypartner aus Frankfurt am Main, bestreiten nach dem Hauptgang das letzte Panel. Moderiert von Thomas Horn, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Sachsen, geht es auf der Bühne um „Erfolgsunternehmen in Expansion & Vision“. André Lang berichtet über die Expansion von Norafin in die Vereinigten Staaten. Der Hersteller von technischen Spezial-Vliesstoffen macht inzwischen über ein Drittel seines Umsatzes in den USA.

Christian Koitzsch gibt Einblicke in die Standortsuche von TSMC für das neue Werk in Europa: „Es war relativ schnell klar, dass es in Richtung Dresden läuft. Dresden ist einfach die Hauptstadt Europas im Halbleiterbereich. Das ist ein gutes Ökosystem mit vielen Vorteilen.“ Mit Silicon Saxony, einem Netzwerk das Halbleiterunternehmen und Zulieferer vereint, der TU Dresden mit ausgezeichneten Professuren für Mikroelektronik und Forschungsinstituten wie dem Fraunhofer-Institut für Photonische Mikrosysteme ergeben sich vielfältige Synergien. Besonders freut sich Christian Koitzsch über die Unterstützung aus der Region. Sei es beim Ausbau der Stromnetze, der Straßenbahnanbindung oder der Erweiterung des Dresdner Berufsschulzentrums zur Ausbildung von Fachkräften, hier ziehen alle an einem Strang.

"Wir leben von Bewegung und Wachstum, wir wollen keinen Stillstand. Deswegen ist Sachsen ein sehr interessantes Bundesland für uns. Wir sehen hier eine starke Innovationskraft, zum Beispiel in der Mikroelektronik oder im IT-Bereich."

Daniel Seifert, Mitglied der Geschäftsleitung bei VR Equitypartner

Mit diesen Impulsen gibt es genug Stoff für angeregte Diskussionen im Anschluss an das Bühnenprogramm. Auf der Terrasse von Schloss Albrechtsberg lassen die Gäste den Abend in entspannter Atmosphäre ausklingen. Hier gibt es genug Raum für Vernetzung und Austausch. Doch damit nicht genug – am nächsten Vormittag öffnen zwei spannende sächsische Wachstumsunternehmen ihre Pforten für eine exklusive Werksführung. Bei Wandelbots und Morpheus Space können die Investor/-innen Innovation hautnah erleben. Ein Betriebssystem für Roboter und Antriebe für Satelliten zeigen auf, wie vielfältig das Sächsische Innovationsökosystem ist. Mit diesem gelungenen Abschluss endet der Sächsische Investorentag 2025, der einem Publikum aus ganz Deutschland erneut die Innovationskraft im Freistaat verdeutlichte.

Bild

Jessica Lietze

Senior Projektmanagerin

Kapitaltransfer & Investoren-Netzwerk

Jessica gefällt das Verknüpfen von scheinbar Unterschiedlichem, das zusammen eine größere Einheit ergibt. In ihrem Masterstudium der Betriebswirtschaftslehre spezialisierte sie sich neben Management und Marketing auf Accounting und Human Resources, um Wechselwirkungen zu erkennen und die Ganzheitlichkeit erfassen zu können. So lernte sie auch als Werkstudentin und Projektleiterin in einer Gründungsberatung, ihr kreatives, als auch analytisches Interesse zu verknüpfen. Privat begeistert sie sich für Kunst und reisen, wobei sie Schritt für Schritt die Welt mit all ihren Details und Gegensätzen erschließen möchte. Im Sommer ist sie als Betreuerin in einem Kinderferienlager ehrenamtlich tätig.

Abonnieren Sie unseren Newsletter!

Neuigkeiten aus den Netzwerken, kommende Veranstaltungen und aktuelle News aus dem sächsischen Innovationsland. Das und vieles mehr in unserem monatlich erscheinenden Newsletter!