futureSAX-Alumni-Interview mit Christoph Braun

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"An die eigene Idee glauben, auch wenn alle anderen sagen, dass es nichts wird."

futureSAX-Alumni-Interview mit Christoph Braun, Geschäftsführer der schubert und braun prothesenwerk GmbH

 

Um den Wunsch nach Optik und Funktion zu vereinen entstand die THREEDEEflex – eine völlig neue Prothesenhand. Wie diese Innovation der schubert und braun prothesenwerk GmbH das Leben ihrer Nutzer vereinfacht und was das Unternehmen für die Zukunft plant, erzählt Christoph Braun im futureSAX Interview.

futureSAX: Bitte beschreiben Sie Ihre Innovation in einem Satz.

Christoph Braun: Die THREEDEEflex ist eine neuartige kosmetische Prothesenhand, welche für die oder den Anwender/in passive Funktionen zulässt, was es so noch nie gegeben hat.

futureSAX: Wie sind Sie auf den Gedanken gekommen? Was war der Auslöser?

Christoph Braun: Der Auslöser waren Wünsche von unseren Patienten. Bevor wir unsere Prothesenhand THREEDEEflex auf den Markt gebracht haben, gab es nur muskelkontrollierte Armprothesen, die sehr schwer sind und das kosmetische Erscheinungsbild nur schlecht abbilden konnten oder kosmetische Prothesenhände, die keinerlei Funktion hatten. Sie waren nur da, um das kosmetische Erscheinungsbild wiederherzustellen.
Patient:innen, denen das kosmetische Erscheinungsbild wichtig ist haben den Wunsch geäußert einfache Funktionen mit der Prothesenhand ausüben zu können. So kam die Überlegung eine Standardprothesenhand mit dem 3D-Scanner zu erfassen und in das digitale Handmodell Fingergelenke einzubauen, um den Patient:innen beispielsweise das Halten eines Bechers zu ermöglichen.

futureSAX: Was war der beste Rat, den Sie je erhalten haben?

Christoph Braun: Alle haben gesagt, dass es nicht funktioniert, bis einer kam, der das nicht wusste und es einfach gemacht hat.

futureSAX: Warum wird sich Ihre Innovation auf dem Markt durchsetzen?

Christoph Braun: Unsere Innovation ermöglicht Menschen mit Armamputationen oder angeborenen Fehlbildungen im Armbereich eine bessere Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Patient:innen haben durch unsere neue Prothesenhand die Möglichkeit mit einer leichten Armprothese Funktionen auszuführen bei perfekter Optik.

Man sitzt doch immer nur mehr oder weniger in seiner eigenen Blase fest. So bekommen wir Impulse aus anderen Branchen, die wir möglicherweise auf unseren Bereich übertragen können.

Christoph Braun, Geschäftsführer der schubert und braun prothesenwerk GmbH

futureSAX: Warum sollten innovative sächsische Unternehmen an Wettbewerben wie dem Sächsischen Innovationspreis teilnehmen?

Christoph Braun: Zum einen ist der Austausch mit anderen innovativen Unternehmen für uns wertvoll. Man sitzt doch immer nur mehr oder weniger in seiner eigenen Blase fest. So bekommen wir Impulse aus anderen Branchen, die wir möglicherweise auf unseren Bereich übertragen können. Zum anderen bietet der Sächsische Innovationpreis eine gute Plattform sich bekannter zu machen. Je mehr Menschen wissen, dass es uns mit unseren innovativen Produkten gibt, umso mehr können Menschen mit Armamputationen und auch unser Unternehmen profitieren.

futureSAX: Welche wichtigen Empfehlungen würden Sie anderen innovativen Unternehmerinnen und Unternehmern mit auf den Weg geben?

Christoph Braun: An die eigene Idee glauben, auch wenn alle anderen sagen, dass es nichts wird. Und dann: dranbleiben! Wenn es dann doch nicht funktionierte mit der Idee, sollte man es immer positiv sehen. Aus jedem Scheitern können wir lernen.

futureSAX: Wie sieht Ihr Unternehmen in 5 Jahren aus?

Christoph Braun: Da wir im Bereich unserer Innovationen den deutschen Markt mittels eines Außendienstes seit mehreren Jahren kontinuierlich bearbeiten und eine gewisse Marktsättigung erreicht haben, konzentrieren wir uns zunehmen zusätzlich auf ausländische Märkte. Da bearbeiten wir Pro Jahr 1-2 neue Länder, in denen wir unsere Vertriebsprodukte gezielt im orthopädietechnischen Bereich vorstellen und auf den Markt bringen. Wir gehen davon aus, dass die Umsatzzahlen unserer Auslandsverkäufe mit den Zahlen aus dem Inland in fünf Jahren gleichziehen.

Mehr zu meinem Unternehmen erfahren Sie hier:

Handwerk

schubert + braun prothesenwerk gmbh | Dresden

3D-gedruckte Hand- und Armprothesen

Die traditionelle Herstellung von Hand- und Armprothesen erfolgt rein manuell. Schubert und Braun haben, unter Zuhilfenahme digitaler Technologien, Hand- und Armprothesen entwickelt, die traditionell rein-handwerklich nicht herstellbar sind. Dadurch erleben Patient:inen einen Funktionszugewinn sowie deutlich leichtere Prothesen. Hinzu kommt, dass diese Prothesen einfach zu reproduzieren sind.

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