futureSAX-Interview mit Nina Defounga

futureSAX: Sehr geehrte Frau Defounga, TOM SPIKE und futureSAX eint die Passion für die Stärkung unternehmerischer Innovation und des Forschungstransfers. Wir freuen uns, Sie auf dem futureSAX-Innovationsforum am 21. September 2023 in Großenhain begrüßen zu dürfen! Warum ist es aus Ihrer Sicht insbesondere für KMU wichtig, kontinuierlich zu innovieren?

Nina Defounga: Vielen Dank für die Einladung! Ich freue mich sehr, dabei zu sein. Als TOM SPIKE Innovationsberatung unterstützen wir seit rund 20 Jahren B2B-Unternehmen in Technologie, Industrie und Wirtschaft. Unserer Erfahrung nach wollen KMU echte Kundenprobleme lösen und Fortschritt schnell umsetzen. Der große Vorteil: Gerade kleinere Unternehmen können schnell agieren und ausprobieren.

Angesichts des Fachkräftemangels ist Innovation aus einer weiteren Perspektive relevant: 78% aller Deutschen ist es wichtig, bei innovativen Unternehmen zu arbeiten. Wenn ich als Unternehmen diese 78% ansprechen will, sind Innovationskultur und kontinuierliche Innovationsvorhaben die besten Argumente. KMU benötigen Mitarbeitende, die das Unternehmen in Richtung Zukunftsfähigkeit voranbringen.

Darüber hinaus macht Innovation Spaß, fördert unser Denken, erweitert den Horizont und hat einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen. Wir erleben bei jeder Innovationsentwicklung jede Menge Aha-Erlebnisse und den Markterfolg unterschiedlichster Innovationsvorhaben. Der Motivationsschub, der z.B. durch die Teilnahme an Innovationsworkshops und die Etablierung von Innovation in Unternehmen entsteht, wirkt sich mittelfristig positiv auf die gesamte Belegschaft aus.

futureSAX: TOM SPIKE unterstützt insbesondere Industrie- und Technologieunternehmen dabei, Innovationen strukturiert zu entwickeln und diese wirtschaftlich zu verwerten. Warum fällt es vielen Unternehmen schwer, das vorhandene Innovationspotenzial auszuschöpfen, und wie können Sie diesen Unternehmen helfen?

Nina Defounga: Innovation bedeutet, mit geliebten Gewohnheiten zu brechen. Dies erfordert einen hohen Kalorienverbrauch, was Menschen in der Regel nicht so gerne mögen. Wir sind darauf gepolt, Energie einzusparen. Da muss schon eine „ordentliche Karotte“ vor meiner Nase hängen, damit ich mich aus meiner Komfortzone löse.

Richtig schlimm ist es, wenn ich mich aus der Komfortzone bewege und dann dafür „abgestraft“ werde. Ein bisschen so, wie bei den Hummerkörben, wo sich die Hummer sich gegenseitig vom Korb-Rand herunterziehen.

Daher fokussieren wir auf die Belohnung von Innovation. Zuallererst holen wir die Führungsebene an Bord, denn ohne sie geht es nicht. Im nächsten Schritt sorgen wir dafür, dass diejenigen, die maßgeblich an Innovation beteiligt sind bzw. beteiligt werden sollen, deren Vorteile erleben.

Sie erfahren, wie positiv sich z.B. eine gemeinsame Sprache auf die gesamte Unternehmenskultur auswirkt, oder wie erfreut Kunden von B2B-Unternehmen reagieren, wenn z.B. ein Produktentwickler im Rahmen eines Kundeninterviews anruft und nach konkreten Problemen fragt. Diese positiven Erfahrungen in der Praxis des Tagesgeschäfts, verwandeln den abstrakten Begriff „Innovation“ in Motivation und ein innovationsfreundliches Mindset.

Zusätzlich beseitigen wir Unsicherheit deren Ursache u.a. darin begründet ist, dass man eben bisher keine validen Zahlen hat, auf deren Basis man für eine bestimmte Innovation seriös argumentieren könnte. Dies führt zum Zögern und zu Blockaden, die letztendlich Innovation verhindern.

Wir beseitigen Unsicherheit, indem wir Innovationsverantwortliche mit der erforderlichen Methodenkompetenz für strukturierte Innovation ausstatten: D.h., wir versetzen sie in die Lage, Schritt für Schritt auf der Basis fundierter Zahlen, Daten und Fakten Innovation zum Markterfolg führen zu können. Jeder Innovationsworkshop ist auf die individuellen strategischen Unternehmensziele zugeschnitten. Wir liefern nicht das Gleiche für alle, sondern genau das, was in einem bestimmten Unternehmen für ein spezielles Innovationsvorhaben in einer bestimmten Branche wirklich gebraucht wird.

Wir zeigen nicht, was Sie alles tun könnten, sondern was Sie wann tun sollten.

Innovationsverantwortliche erleben diese Befähigung in individuell zugeschnittenen Innovationsworkshops, wie z.B. im Basecamp oder dem Patent-Booster deren Bestandteile Innovationsmethoden, wie z.B. Design Thinking oder TRIZ sind.

Wer sich den kompletten Methodenbaukasten für strukturierte Innovation abholen will, kann das in der Master Class tun. Wie die Master Class funktioniert, kann man beispielsweise in einer unserer Case Studies  nachlesen.  

futureSAX: Eine Herausforderung bei der stringenten Umsetzung von unternehmerischen Innovationsprozessen ist eine unzureichende Sensibilität der Leitungsebene für die Arbeit von Innovationsverantwortlichen und F&E-Personal. Dabei fördert der Freistaat Sachsen explizit die Beschäftigung von Innovationspersonal (Link). Welchen Appell richten Sie an Führungskräfte, um deren Know-How gezielter in unternehmerische Innovationen zu überführen?

Nina Defounga:  Innovation macht man nicht nach dem Tagesgeschäft. Wenn es gut werden soll, braucht man Aufmerksamkeit und Hingabe. Innovationverantwortliche bringen den erforderlichen Spirit mit. Sie kennen aber auch die Unsicherheit und die Frustration. Die Unternehmensführung muss voll hinter dem Innovationsverantwortlichen stehen, dann wird alles gut.

futureSAX: Auf dem futureSAX-Innovationsforum am 21. September 2023 in Großenhain erarbeiten Sie in unserem Side-Event „Innovationsfähigkeiten erlangen: Impulse uns Austausch für Innovationsverantwortliche“ gemeinsam mit den Teilnehmenden Lösungsansätze zur erfolgreicheren Entwicklung und Umsetzung von Innovationen. Gebe Sie uns einen kleinen Vorgeschmack darauf, was die Innovationsverantwortlichen in Ihrem Workshop erwartet.

Nina Defounga: Im Fokus steht der Erfahrungsaustausch von Innovationsbeteiligten und Innovationsinteressierten aus unterschiedlichen Industrien. Wir werden uns mit der TOP-Fragestellung befassen: Wie funktioniert Innovation (am besten)?

Wie kann man z.B. Ideen generieren, die sich auf der Basis valider Fakten auch wirklich für die Umsetzung eignen? Wie gelingt es, andere von eigenen Innovationsideen oder der eigenen Innovationstrategie zu überzeugen? Wie kann man Mitarbeitende dazu motivieren, das Tagesgeschäft trotz Zeitdrucks hintanzustellen? Ich freue mich auf die Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und eine lebendige Diskussion!

futureSAX: Wie sind Innovationserfolge messbar? Können Sie uns abschießend von einem Beispiel berichten?

Nina Defounga: Innovation misst sich am Markterfolg. Zuvor sorgen die Methoden der strukturierten Innovationsentwicklung dafür, dass in jeder Phase überprüfbare Ergebnisse erzielt werden. Diese können am Ende jeder Phase gefiltert, sortiert und bewertet werden. D.h.: Jede neue Phase startet auf dem soliden Fundament ihrer Vorgängerin.

Erfolgreiche Beispiele wären z.B. ein Lack, den Sie nicht schleifen müssen. Eine neue Zahlungsmethode, die günstiger und einfacher ist als PayPal. Eine Baumaschine, die Ihnen sagt, wenn sie kaputt ist, wie sie Energie einspart, und wie sie repariert werden muss. Es gibt so viele schöne Innovationen, die man mit strukturierter Innovationsentwicklung umsetzen kann.

futureSAX: Vielen Dank für das Interview! Wir freuen uns, Sie und viele weitere Experten und Expertinnen und Experten aus dem Innovationsumfeld auf dem futureSAX-Innovationsforum begrüßen zu dürfen!

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