futureSAX-Interview mit Andreas Lehmann

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„viele neue Kontakte, mit denen wir in den Erfahrungsaustausch gehen können"

futureSAX-Interview mit Andreas Lehmann, Team „OptiK-Pro“ Fraunhofer IKTS (Institut für Keramische Technologien und Systeme)

Eine schnelle Krebsdiagnose kann Leben retten. Ein Gerät, das eine schnelle Diagnose bei zugleich minimalem Eingriff verspricht und zeitgleich Lebensqualität erhalten kann, hat das Team von „OptiK-Pro“ vom Fraunhofer IKTS (Institut für Keramische Technologien und Systeme) entwickelt. Angefangen bei Prostatakrebs kann diese Methode perspektivisch auch für weitere Krebsarten angewandt werden. Wie genau das funktioniert und wer die Köpfe hinter der Entwicklung sind, hat uns futureSAX-Alumni Andreas Lehmann, CEO des zukünftigen Spin-Offs OptiK-Pro, verraten.

Meine/ unsere Idee in einem Satz:

Mit unserem entwickelten Gerät können wir in einer Biopsie innerhalb von 2 Minuten sagen, ob der Patient Krebs hat oder nicht.

Genau deshalb hat die Welt darauf gewartet:

Zum einen ist es damit möglich Geld bei der Totalresektion der Prostata zu sparen, da wir gegenüber dem Pathologen zehnmal schneller einen Schnellschnitt untersuchen können und die OP somit nicht solange stillstehen muss. Zum anderen ist mit diesem Gerät eine MRT-geführte Biopsie mit sofortiger Point-of-Care-Therapie möglich.

Die Macher dahinter:

Die ursprüngliche Entwicklung wurde durch Prof. Jürgen Schreiber, Dr. Carola Gerich und Dr. Jörg Opitz ausgeführt. Sie haben die beiden vorhandenen Prototypen entwickelt und in klinischen Studien getestet. Indirekt gehören gerade Carola Gerich und Jürgen Schreiber immer noch zum Team.

Bei der Gründung wird vom ursprünglichen Team Jörg Opitz als CTO mit an Board sein. Er hat Physik an der TU Dresden studiert und promovierte dann in der Biotechnologie am Max-Bergmann-Zentrum. Er wechselte anschließend zum Fraunhofer IKTS, wo er bis heute arbeitet und Abteilungsleiter ist. Er wird sich in dem kommenden Start-up um die technischen Belange des Gerätes kümmern und hier die Entwicklung vorantreiben.

Andreas Lehmann ist erst seit 2014 Mitarbeiter am Fraunhofer IKTS und arbeitet seit knapp zwei Jahren an der Technologie. Er hat an der TU Dresden Maschinenbau studiert. Durch seine Erfahrung als Inhaber einer EDV-Firma wird er in dem kommenden Spin-Off als CEO arbeiten und hier strategisch das Spin-Off voranbringen. Er ist auch im Verkauf der Geräte als Hauptverantwortlicher tätig.

Der Auslöser (für die Idee):

Der Auslöser für die Idee war Dr. Salomon, Oberarzt im Prostatakrebszentrum Martini-Klinik, Uniklinikum Hamburg-Eppendorf, welcher eine schnelle Diagnostik für den Schnellschnitt haben wollte. Auch jetzt unterstützt er die Idee noch mit vollem Elan, beispielsweise durch Hospitationen in seiner Abteilung.

Der beste Rat, den ich bisher erhalten habe:

Der beste Rat, den wir bis jetzt erhalten haben, war, bei unserer Finanzplanung lieber konservativ zu planen, da gerade in der Medizintechnik viele Gründungen eher an Geldmangel scheitern.

Diesen Fehler mache ich kein zweites Mal:

Wir werden uns nicht noch einmal von einer der großen Medizintechnik-Firma beeinflussen lassen und unseren Weg gehen.

Der Moment, in dem ich von der Nominierung zum futureSAX-Ideenwettbewerb 2016 erfahren habe:

Als der Brief für die Nominierung ankam, waren wir beide als erstes überrascht, da die Konkurrenz sehr stark war und es gerade dieses Jahr auch viele Bewerber mit sehr guten Ideen gab. Daher haben wir uns dann umso mehr gefreut, was unsere Motivation dieses Vorhaben umzusetzen noch verstärkte.

Das Preisgeld kann ich/ können wir gut gebrauchen für:

Mit dem Preisgeld hätten wir die vielen Dienstreisen zu Messen, Tagungen und den Unikliniken finanziert, um die Vermarktung voranzubringen.

„Eine Erfindung im Bereich der Krebsdiagnostik, die eine enorme Relevanz für die gesamte Gesellschaft birgt. Angefangen bei Prostatakrebs, kann diese Technologie zukünftig noch auf weitere Krebsleiden adaptiert werden. Minimal-invasiv, da freut sich der Patient. Kapitalextensiv, da freut sich die Krankenversicherung. Eine Win-Win-Situation für Jedermann. Einfach genial!“

Andreas Wigger, Geschäftsführer, Bilfinger Venture Capital GmbH

Mein Wunsch als frisch gebackener futureSAX-Alumni an das Netzwerk:

Wir erhoffen uns von dem Netzwerk viele neue Kontakte, mit denen wir in den Erfahrungsaustausch gehen können. Darüber hinaus hoffen wir auch auf viele neue Ideen, die wir dann gemeinsam umsetzen können.

Das Meeting meines Lebens: Worum würde es gehen und wer wäre noch am Tisch?

Das Meeting unseres Lebens wäre mit dem einen Investor, der uns das benötigte Geld gibt, mit dem wir unseren Traum erfüllen können, nämlich unser Gerät in den Markt einzuführen.

Meine/ Unsere Idee in 2020:

In 2020 wollen wir den Break-Even mit unserem Spin-Off schaffen und den internationalen Verkauf planen.

Ihr Ansprechpartner bei futureSAX

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Dörte Rex

Projektmanagerin

Kooperation & Kollaboration

Dörte, eine erfahrene Führungskraft mit einem Pädagogik-Studium, hat ihre Fähigkeiten durch verschiedene Ausbildungen, darunter ein Fernstudium an der Fernuniversität Hagen und eine Führungskräfte-Qualifizierung in Dresden, erweitert. Sie hat in ihrer 25-jährigen Karriere im Handel und Vertrieb verschiedene Positionen bekleidet und dabei umfangreiche Erfahrungen gesammelt. Ihre Ausbildungen zum Systemischen Coach, zur Relationalen Unternehmensbegleitung und zum Stress und Mentalcoach waren besonders prägend. Sie hat Unternehmen, Führungskräfte und Teams in Personalentwicklungsmaßnahmen und Change-Prozessen unterstützt. Ausgerüstet mit diesem Erfahrungsschatz freut sich jeden Tag darauf, für die sächsischen Unternehmen als Impulsgeberin zu agieren und innovative Kooperationen zu fördern.

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