futureSAX-Interview Cornelia H. Jahnel AVESTA

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"Netzwerke sind für das Vorankommen von jungen Unternehmen essentiell."

futureSAX-Interview mit Cornelia H. Jahnel, AVESTA Business Angel Club

Der AVESTA Business Angel Club setzt sich für die Etablierung einer stärkeren Business Angel Kultur im Freistaat ein. Dafür führt der Club etablierte Unternehmer zusammen und ermöglicht so Synergien. Wie das funktioniert und welche Motivation dahinter steckt erzählt Cornelia Jahnel im Interview mit futureSAX.

futureSAX: Frau Jahnel, bitte beschreiben Sie den AVESTA Business Angel Club in einem Satz.

Cornelia Jahnel: Unternehmertum trifft Gründergeist – Der AVESTA Business Angel Club ist die Plattform für ein lebendiges Netzwerk regionaler und überregionaler Business Angels.

futureSAX: Sie beraten Gründungsteams und Unternehmer in Fragen der Finan­zierung und der Unternehmensstrategie. Warum ist Ihnen die Beratung von Start-ups ein besonderes Anliegen?

Cornelia Jahnel: Aus meinen beruflichen Erfahrungen, sowohl aus Unternehmenssicht bei der Betreuung von Investoren, als auch als Investmentmanagerin und Unternehmerin konnte ich viele Facetten im Bereich der Finanzierung und Unternehmensstrategie erleben. Gerade die Kommunikation mit Investoren ist für viele Start-up-Teams Neuland, welches es zu erobern gilt. Hier möchte ich meine Expertise gerne weitergeben. Es macht mir viel Spaß mit Teams unterschiedlichster Branchen zu arbeiten und diese begleiten zu können. Es ist fantastisch, wenn junge Unternehmen heranwachsen.

futureSAX: Wenn Sie zurückdenken, gibt es ein Unternehmen, das Sie beraten haben, das Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist, bzw. besonders am Herzen liegt?

Cornelia Jahnel: Jedes Team ist in Erinnerung geblieben, wenn man ein Stück Weg im Unternehmensaufbau gemeinsam geht. Preventicus aus Jena, Cinectoraus Mittweida und Laviu aus Dresden sind drei von ihnen. Ich freue mich, dass ich mit den Gründern weiterhin im Austausch bin und die Entwicklungsschritte mit verfolgen kann.

futureSAX: Generell setzen sich Business Angels in sehr frühen Phasen von Gründerteams ein. Dabei gehen finanzielles Investment und Beratung Hand in Hand. Lassen Sie uns mal in Ihre Arbeit schauen. Wie läuft ein solches „duales“ Investment konkret ab?

Cornelia Jahnel: Bei der Suche von geeigneten Finanzierungspartnern in der Seedphase werden häufig Business Angels und Frühphasenfonds gleichzeitig angesprochen. Im Netzwerk der Business Angels weiß man um den jeweiligen Branchenfokus der Investoren und kann so gezielter ansprechen. Wenn der BA von der Idee überzeugt ist, sind die Investmentprozesse meist schlank gehalten. Idealerweise bringt sich die Person auch über das finanzielle Engagement mit Know-How ein. Eine Tendenz ist auch in der Kombination auf Frühphasenfonds und Business Angel zu sehen. Gemeinsam mit dem Team werden die entsprechenden Pitch-Unterlagen erarbeitet oder angepasst. Hier haben sich gewisse Standards etabliert, die das weitere Vorgehen erleichtern. Diese Prozesse dauern meist zwischen 3 bis 6 Monaten.

futureSAX: Sie etablieren seit diesem Jahr den AVESTA Business Angel Club, einem Zusammenschluss erfahrenerer Unternehmer, die schon seit Jahren selbst als Business Angel aktiv sind und potenzieller neuer „Engel“. Warum ist dieser Austausch so wichtig?

Cornelia Jahnel: Die Business Angel Kultur in unserer Region ist noch nicht so etabliert wie in anderen Regionen Deutschlands. Es gibt hervorragende Plattformen für das Pitchen / Vorstellen von Unternehmen aber keine, die den Business Angeln erlaubt, sich untereinander auszutauschen, gemeinsame Investitionen zu planen und umzusetzen oder aber Themen zu erörtern, die alle im Investmentprozess interessieren. AVESTA stellt diese Plattform und wird seit unserer ersten Auftaktveranstaltung sehr gut angenommen. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Business Angel Kultur im Freistaat und über die Grenzen hinaus zu stärken. Unser Team setzt sich aus interdisziplinär erfahrenen Unternehmern zusammen, die bereits über Jahre selbst als Business Angel aktiv sind, ein aktives Netzwerk pflegen und die Gründerszene in Sachsen sehr gut kennen.

futureSAX: Sie selbst sind schon seit Jahren bei futureSAX, speziell als Jurorin im Ideenwettbewerb aktiv. Aus Ihrer Sicht: Wie helfen Netzwerke, wie futureSAX jungen Gründern und etablierten innovativen Unternehmen?

Cornelia Jahnel: Netzwerke sind für das Vorankommen von jungen Unternehmen essentiell. Sparrings-Partner zu haben, die den gleichen Weg beschritten haben, kann sehr helfen, die Steine im Weg leichter zu bewegen. futureSAX ist für mich ein über die Region hinaus hervorragend etabliertes Netzwerk aus Unternehmen. Gründer etablierter innovativer Unternehmen bilden eine gesunde Grundlage, um als Mentoren und Investoren wiederum junge Gründer zu unterstützen oder aber die eigenen Netzwerke für die Gründer zu öffnen. Ich freue mich daher auch sehr über die Zusammenarbeit zwischen futureSAX und AVESTA, um als Netzwerkpartner die beiden Zielgruppen zu verbinden.

futureSAX: Sie stellen am 20. Januar 2018 beim futureSAX-Gründerbrunch im Rahmen der KarriereStart in einem Vortrag den AVESTA Business Angel Club vor. Können Sie uns schon einen kleinen Einblick geben, was die Teilnehmer erwartet? 

Cornelia Jahnel: Gerne möchte ich in dem Vortrag am 20. Januar den AVESTA Business Angel Club vorstellen, die Business Angel Kultur näher beleuchten und auch Beispiele für Angel Investments vorstellen.

Ihr Ansprechpartner bei futureSAX

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Marco Schnell

Projektmanager

Kapitaltransfer: Business Angel

Abwechslungsreichtum - steht über der Vita des ehemaligen Bankers. Denn nach einer Zusatzausbildung in den kreativen Künsten in Südafrika machte sich Marco Schnell als Kreativ-Trainer in Mecklenburg selbstständig. Weitere Auslandserfahrungen sammelte er später in zweijährigen interkulturellen Studien in Argentinien und Chile. Sein Interesse an fremden Kulturen und Sprachen, sowie dem Verbinden von Menschen führte ihn danach zurück nach Deutschland, wo er als Projektmanager einen Verein in der Zusammenführung von Flüchtlingsfamilien auf europäischer Ebene unterstützte.

Aus privaten Gründen zog es ihn im Anschluss nach Leipzig. Hier kam er in Kontakt mit der sächsischen Start-up-Welt. Mit seinen kommunikativen Fähigkeiten war der Brückenbauer in drei Start-ups abwechselnd für Kommunikation, Vertrieb, HR und Business Development verantwortlich, bevor er seine letzte Position als Head of Marketing aufnahm.

Sportlichen Ausgleich bieten ihm abwechselnd die Boulderwand, das Schwimmbecken, das Fahrrad und für den Fingersport: sein Klavier.

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