futureSAX-Alumni-Interview Heinz Martin Esser Fabmatics

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„Gerade etablierte Unter­nehmen sollten zeigen, dass sie am Puls der Zeit sind…"

futureSAX-Alumni-Interview mit Heinz Martin Esser, Geschäftsführer Fabmatics GMbH

 futureSAX im Interview mit der Heinz Martin Esser, Geschäfts­führer Fabmatics GmbH, zweit­plat­zierter des Sächsi­schen Innova­ti­ons­preises 2019

Die Zweit­plat­zierte Fabmatics GmbH des Sächsi­schen Innova­ti­ons­preises 2019, existiert so erst seit 2016 – hervor gegangen aus der Fusion zweier gestan­dener Unter­nehmen in der Halblei­ter­au­to­ma­ti­sierung. Dass das Unter­nehmen neben der Schaffung einer gemein­samen Unter­neh­mens­kultur, dem Tages­ge­schäft und der Gestaltung eines einheit­lichen Marken­auf­tritts das innovative Voran­gehen in ihrer Branche nicht vergessen hat, beweisen sie eindrucksvoll mit der prämi­erten Innovation des SCOUT. Was dahinter steht und wie die Idee dazu entstanden ist berichtet uns der Geschäfts­führer der Fabmatics GmbH Heinz Martin Esser im Interview.

futureSAX: Bitte beschreiben Sie Ihre Innovation in einem Satz.

Unser autonom fahrender, mobile Roboter SCOUT® wurde von uns so modular gestaltet, dass er in Bezug auf Größe, Nutzlast und Manipulator skalierbar und somit für vielfältigste Transport- und Handhabungsaufgaben in Reinräumen einsetzbar ist.

futureSAX: Wie sind Sie auf den Gedanken gekommen? Was war der Auslöser?
Wie sehr häufig in unserem Geschäft, handelt es sich meist um eine Kombination aus mehreren Faktoren. Zum einen treiben uns unsere Kunden recht stark und zum anderen beobachten wir unser tägliches Umfeld in einer Halbleiterfabrik genau. Unsere mobilen Roboter waren einfach der Limitierung der bisherigen Transportsysteme in einer Halbleiterfabrik geschuldet. Es wurde ein System gebraucht, das sich auf verändernde Maschinenparks, Fabriklayouts und Durchsatzzahlen flexibel anpassen lässt, ohne aufwändige Arbeiten, z.B. Verlegung von Schienen, durchführen zu müssen. Und die Idee zu unseren mobilen Robotern war geboren. In den letzten Jahren beschäftigen wir uns vor allem damit, diese Roboter für den industriellen Einsatz robuster, performanter, sicherer, vielseitiger, effizienter und damit kostengünstiger zu gestalten. Das Ergebnis dieser Überlegungen ist die Weiterentwicklung der Systeme in einen hardware- und softwareseitigen modularen Aufbau.

futureSAX: Seit wann besteht das Unternehmen Fabmatics GmbH? Schildern Sie uns kurz Ihre Geschichte.
Oh, die ist recht spannend. Das Unternehmen Fabmatics gibt es in dieser Konstellation erst seit September 2016. Zu diesem Zeitpunkt fusionierten die zwei Vorgängerunternehmen HAP GmbH Dresden und Roth & Rau - Ortner GmbH miteinander. Beide Unternehmen sind allerdings zwei alte Hasen in der Automatisierung von Halbleiterfabriken und wurden in den 1990er Jahren in Dresden gegründet. Sowohl HAP als auch Ortner hatten spezielle Nischen in der Automatisierung abgedeckt, die sich hervorragend ergänzten. Schon vor der Fusion arbeiteten die Unternehmen im Automation Network Dresden sehr eng miteinander. Die Fusion war dann fast eine logische Konsequenz. Mit und seit dem Zusammenschluss haben wir viel geschafft – Gestaltung eines neuen Markenauftritts, Umzug in gemeinsame Räumlichkeiten, Etablierung neuer Strukturen und Prozesse, Schärfung des Produktportfolios und das wichtigste, die Schaffung einer gemeinsamen Unternehmenskultur, in der sich all unsere Mitarbeiter zu Hause fühlen.

futureSAX: Warum sollten sich etablierte Unternehmen wie Ihres nicht scheuen, an Wettbewerben wie um den Sächsischen Innovationspreis teilzunehmen?
Gerade etablierte Unternehmen sollten zeigen, dass sie am Puls der Zeit sind, Markt- und Technologietrends aufgreifen und sie in neue Produkte oder Verfahren umsetzen. Innovative Ideen sind nicht nur eine Sache der Start-ups. Wir müssen unseren Interessengruppen zeigen, dass wir nicht stillstehen. Ein Wettbewerb ist immer eine hervorragende Plattform zu zeigen, dass man sich weiterentwickelt. „Tue Gutes und rede darüber“, so heißt es doch. Nicht zuletzt kann so ein Benchmark unheimlich inspirierend fürs eigene Unternehmen sein, wenn man in den Austausch mit den anderen Teilnehmern geht, wie es z.B. beim Innovationspreis der Fall ist.


futureSAX: Ihr Unternehmen 2025 – Was haben Sie erreicht?
Fabmatics ist hat sich bis dahin zu einem weltweit führenden Lösungsanbieter für die Automatisierung von Materialflüssen in Halbleiterfabriken entwickelt. Vor allem bei der Modernisierung von 200mm-Fabs gelten wir als Nr. 1. All unsere Kunden, Partner und Mitarbeiter haben uns die Treue gehalten und sich mit uns gemeinsam weiterentwickelt. Unsere 300 zufriedenen und engagierten Mitarbeiter machen einen tollen Job in Europa, in den USA und in Asien. Unsere Automatisierungslösungen helfen unseren Kunden bei der effizienten Produktion von Chips und Schaltkreisen, die Autos autonom fahren, Kühlschränke sich selbst auffüllen lassen und uns dabei helfen, Energie zu sparen. Das macht mich ganz schön stolz.

Mehr zur Fabmatics GmbH erfahren Sie hier.

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