futureSAX-Alumni-Interview Jens Reindl Mr. Snow
„Unsere Stärke liegt in der Leidenschaft, der gewissenhaften Arbeit und der Nähe zum Kunden.“
futureSAX-Alumni-Interview mit Jens Reindl, Geschäftsführer von Mr. Snow GmbH

10 Jahre Entwicklungszeit stecken im Produkt von Jens Reindl. Eine textile Loipe die ohne Bewässerung, Silikon oder teure Zusatzstoffe auskommt und überall auf der Welt einsetzbar ist. Das Chemnitzer Unternehmen fokussiert sich hierbei vor allem auf den Langlauf. Wir haben mit dem Gründer und Geschäftsführer der Mr. Snow GmbH über sein Unternehmen und die nächsten Meilensteine gesprochen.
futureSAX: Seit wann besteht das Unternehmen Mr. Snow? Schildern Sie uns kurz Ihre Geschichte.
Jens Reindl: 2008 entstand die Idee, 2010 involvierte Jens Reindl seinen Freund und Tribologieingenieur Arndt Schumann sowie die Technische Universität Chemnitz, 2013 gründeten sie gemeinsam mit Felix Neubert die MR.SNOW GmbH. Nach fast 5-jähriger Forschung und Entwicklung begann das Leben eines Unternehmens, dass den Folgen des Klimawandels aber auch den Veränderungen in der Gesellschaft und deren Freizeitbeschäftigung etwas nachhaltiges und ganzheitliches anbieten möchte. Mit dem Risikokapital und den wertvollen Erfahrungen sächsischer Investoren wurde in den Anfangsjahren zunächst ein völlig neuer Markt angesprochen. Ausbleibender Schnee und wechselhafte Winter bescheren der Skibranche seit längerem Einbußen. Eine Vielzahl regionaler Lifte schließen.
MR.SNOW bietet seither eine Möglichkeit, auch kleinen Skihängen ihre Existenz zu sichern und so Anfahrtswege zu verkürzen, Kosten für die Beschneiung zu verringern sowie die Sicherheit fürs Weihnachtsgeschäft zu maximieren.
Seit 2013 vertrauen uns große Player des Marktes wie BURTON Snowboards oder der Deutsche Skiverband aber auch kleine Skischulen, Vereine und Hotels.
2016 war ein Schicksalsjahr. Mit der Neuorientierung eines Gründers sowie der Entscheidung, in Sachsen oder im Ausland weiter zu produzieren entschieden wir uns klar für die Talente und die Potenziale der Region. Seither arbeiten wir profitabel und haben jüngst mit > 1 Mio Euro in eine neue Anlage am Standort Sachsen investiert.
Unsere Stärke liegt in der Leidenschaft, der gewissenhaften Arbeit und der Nähe zum Kunden. So konnten unsere Produkte mittlerweile den Internationalen Skiverband FIS mit einer offiziellen Genehmigung überzeugen und so gestalten auch wir mit Blick auf nachhaltige, ökologische Lösungen den Wintersport auf allen 5 Kontinenten.
futureSAX: Bitte beschreiben Sie Ihre Innovation in einem Satz.
Jens Reindl: Die Textile Loipe ermöglicht ohne Energie-, Wasser- oder Schmiermittelaufwand ein echtes Wintererlebnis im regionalen Langlauftraining was bisher nur in der Skihalle oder in hoch gelegenen Skizentren möglich war.
futureSAX: Wie sind Sie auf den Gedanken gekommen? Was war der Auslöser?
Jens Reindl: Der Bedarf kam vom Kunden, der immer öfter nach Langlauflösungen gesucht und bislang keine Lösung zum Vereinstraining mit echten Ski gefunden hat. Seither haben wir viele Entwicklungsetappen und -versuche mit unseren Gleitmatten unternommen. Doch erst die neue Loipe bietet eine realitätsnahe und platzsparende Lösung für das Training aller klassischer Skilanglauftechniken wie Doppelstock, Diagonalschritt etc.
futureSAX: Warum sollten sich etablierte Unternehmen wie Ihres nicht scheuen, an Wettbewerben wie um den Sächsischen Innovationspreis teilzunehmen?
Jens Reindl: Vor allem weil man seine Idee vor einer breiten Jury hinterfragen kann und hilfreiche Anregungen erhält. Ganz wichtig ist auch die Aufmerksamkeit, welche die Nominierung und dessen Prozess in der Öffentlichkeit mit sich bringt. Doch schlussendlich ist der Wettbewerb um den begehrten Preis die spannendste Würze in dem Menü. Alles zusammen lohnt die Mühen und den Aufwand.
futureSAX: Ihr Unternehmen 2025 – Was haben Sie erreicht?
Jens Reindl: Skifahren wird in China ein kleiner Volkssport sein und einen ähnlichen Stellenwert haben wie in Europa dank vieler kleiner Kennenlern- und Trainingsanlagen in allen Städten und Schulen im großen Land. Der Weltcup am Elbufer wird mit einer einzigen LKW-Ladung Schnee aus der nahegelegenen Dresdner Eishalle auskommen und die Skigebiete in Europa sind noch immer profitabel – da auf nachhaltige, wiederverwendbare Lösungen von MR.SNOW statt auf immer mehr Beschneiung gesetzt wird. Und wir halten immer noch das Patent zum Weben von Schnee.
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