futureSAX-Alumni-Interview mit Richard Kupke

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„Es geht vor allem darum, durchsetzungsfähige Innovationen hervorzuheben"

futureSAX-Alumni-Interview mit Richard Kupke, Director Product Management SURAGUS GmbH

Mit dem EddyCus® CF map, einer neuen Technologie zur Prüfung von Carbonfasermaterialien, gewann die SURAGUS GmbH im Jahr 2013 den Sächsischen Innovationspreis. Im futureSAX-Alumni-Interview gibt Richard Kupke spannende Einblicke in den Ablauf des Wettbewerbs aus Sicht eines Siegers.

futureSAX: Sie haben im November 2013 den Innovationspreis des Freistaates Sachsen gewonnen und ein Preisgeld von 25.000 Euro erhalten. Beschreiben Sie den Moment, als Sie erfuhren, dass Sie Preisträger des Innovationspreises 2013 sind.

Richard Kupke: Es war ein überwältigend freudiger Moment. Die anderen Nominierten hatten ebenfalls überzeugende Innovationen, sodass wir nicht mit dem ersten Platz gerechnet haben. Umso mehr waren wir überrascht, als in der eingeblendeten Videosequenz unser Sensor zu sehen war. Das Gefühl, dass unsere Innovation die sächsische Technologielandschaft bereichert, und die Anerkennung Sachsens machen uns sehr stolz.

futureSAX: Setzen Sie den Preis für Marketing- und Werbezwecken ein? Wenn, ja wie. Wie sind die Reaktionen bzw. haben Sie das Gefühl, dass sich der Preis positiv in Verhandlungsgesprächen auswirkt?

Richard Kupke: Wir nutzen die positive Ausstrahlung des Preises auf allen Marketingkanälen: Die Trophäe steht repräsentativ im Demo-Raum, das Video ist im Youtube-Channel zu finden, die Aufkleber auf unseren verkauften Geräten oder Geschäftsbriefen und das Logo in unseren Unternehmenspräsentationen.

Der Preis dient oft als Aufhänger bzw. Eyecatcher und öffnet damit Türen zu neuen Geschäftspartnern. Er ergänzt die Argumentationskette, innovatives Material erfordert innovative Prüflösung.

futureSAX: Beschreiben Sie bitte das Bewerbungsverfahren von der Einreichung des Beitrages über die Präsentation im September 2013 in Dresden bis zur Preisübergabe.

Richard Kupke: Dies ist eine witzige Geschichte. Wir haben erst 3 Tage vor Anmeldeschluss von der Ausschreibung erfahren. Zu diesem Zeitpunkt war ich in Asien auf Geschäftsreise, sodass wir nur eine Chance hatten, uns über die Teilnahme zu einigen. Die Zeit nach Einreichung der Bewerbung verlief relativ ruhig. Erst im August erreichte uns ein Brief, dass die Auswahl der Finalisten ansteht und wir uns auf eine kurzfristige Präsentation einrichten sollten. Diesmal haben wir uns mit mehr Vorlauf auf diese Vorstellung vorbereitet. Die Schwierigkeit bei der Präsentation bestand darin, die wichtigsten Argumente der Innovation in 10min verständlich für eine Jury zusammenzufassen. Insbesondere weil die anderen Nominierten so facettenreich sind und unser Präsentation von einem Sattler und Teigwarenhersteller umrahmt wurde. Trotz eines straffen Zeitplans setzte sich die Jury intensiv mit jedem Nominierten auseinander. So wurden wir mit guten Fragen konfrontiert, die wir gern beantwortet haben.

Nach der Präsentation stieg die Spannung bis zum Finale. Wir hatten zwar ein gutes Gefühl, jedoch keine Information, wie stark die anderen Innovationen waren. Diese Spannung löste sich erst mit dem Einspielen des Siegervideos auf dem Innovationsgipfel.

Mit Spannung erwartet war auch der Filmdreh mit Herrn Thomas. Nach einem kurzen Abgleich unserer und seiner Ideen haben wir gut eine Stunde gedreht, woraus ein sehr guter Kurzfilm entstanden ist.

futureSAX: Haben Sie Tipps oder Ratschläge für zukünftige Bewerber? 

Richard Kupke: Unserer Meinung nach setzen sich die Innovationen durch, die der sächsischen Industrie einen Vorteil bringen. Diesen Mehrwert klar und strukturiert für die Jury herauszuarbeiten ist der Schlüssel. Es geht vor allem darum, durchsetzungsfähige Innovationen hervorzuheben und auch die Relevanz und die Wertschöpfung der Innovation herauszuarbeiten.

futureSAX: Sie haben als Wettbewerbsbeitrag eine Technologie zur berührungslosen und zerstörungsfreien Prüfung von Carbonfasermaterialien eingereicht und damit den ersten Preis gewonnen. Wie ist es mit dem Produkt in den letzten Monaten weitergegangen?

Richard Kupke: Wir arbeiten gerade sehr stark daran, die bisherige Software benutzerfreundlicher zu gestalten. Eine erste Version wird auf der kommenden JEC in Paris präsentiert. Die Technologie soll nicht nur für den Ingenieur, sondern auch für den Techniker in der Fertigung benutzbar sein. Selbst wenn wir sehr hochauflösende Messungen der Carbonfaserwerkstoffe erzeugen können, möchten wir die Interpretation automatisieren, damit der Anwender nur ein automatisch erzeugtes Prüfprotokoll mit Abweichung von den Spezifikationen anzuschauen braucht. Dies sehen wir als Schlüssel für die industrielle Durchdringung der Innovation.

futureSAX: Wie sehen Ihre Planungen mit diesem Produkt 2014 aus?

Richard Kupke: Die Resonanz aus der Industrie ist enorm groß. Es ist jedoch zumeist ein langer Weg, sich bei den Carbonfasermaterialherstellern zu qualifizieren, auch weil oft noch deren Prozesse jung und die Herausforderungen neu sind. Wir haben hier mit vielen Partnern schon im vergangenen Jahr intensiv zusammengearbeitet und für 2014 entsprechend positive Erwartungen.

futureSAX: Sind weitere Innovationen bereits in der Entwicklung?

Richard Kupke: Ja, zwar keine Revolutionen, aber doch deutliche Sprünge in Richtung Anwenderfreundlichkeit. Wir planen dieses Jahr zwei neue Produkte in dem ausgezeichneten Bereich der Carbonfaserprüfung anzubieten. Insbesondere für Inline-Anwendungen und eine flexible Lösung für kontur-geformte Bauteile.

futureSAX: Wie sind Ihre Erfahrungen mit futureSAX im Allgemeinen. Was finden Sie gut, was würden Sie sich noch wünschen?

Richard Kupke: Die Organisation und Durchführung waren sehr professionell. Das Event war durch die verschiedenen Vorträge und Rundgänge sehr aufwendig und kurzweilig gestaltet. Der Höhepunkt, die Preisverleihung, war gut inszeniert.

Da wir ein sehr internationales Unternehmen sind und der Großteil unserer Kunden im Ausland sitzt, wäre es schön, wenn die Labels, Videos etc. auch in Englisch (bzw. mit Untertiteln) verfügbar wären. Hier wäre sicher noch Verbesserungspotential, damit Sachsen auch international noch weiter strahlt.

Mehr Informationen zur Suragus GmbH finden Sie hier.

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