futureSAX-Interview mit Tim Hentschel

  1. futureSAX - Innovationsplattform des Freistaates Sachsen
  2. futureSAX-Interview mit Tim Hentschel

„Wir wollten ein Zeichen der öffentlichen Anerkennung für die Mühen setzen"

futureSAX-Interview mit Tim Hentschel, Gründer Signalion GmbH

Im Interview mit futureSAX spricht Tim Hentschel über die Teilnahme am futureSAX-Ideenwettbewerb 2004 sowie 2009 und über die weitere Entwicklung seines Unternehmens. In der Kategorie „Gründen“ belegte er mit der Signalion GmbH den dritten Platz und fünf Jahre später erreichte er den ersten Platz in der Kategorie „Wachsen“.

futureSAX: Ihr Unternehmen hat 2004 den 3. Platz beim futureSAX-Ideenwettbewerb in der Kategorie „Gründen“ und 2009 den ersten Platz in der Kategorie „Wachsen“ belegt. Wie hat sich Ihr Unternehmen seitdem entwickelt?

Tim Hentschel: Wir hatten die Signalion GmbH im Jahr 2003 gegründet und sind in Folge sehr stark gewachsen, um den Anforderungen des Marktes gerecht zu werden. Aufgrund der bereits damals zu erwartenden Dynamik haben wir sowohl auf ein Wachstum der Stammbelegschaft als auch auf temporär verfügbare Mitarbeiter gesetzt. Im Jahr 2009 gewannen wir den futureSAX-Businessplanwettbewerb in der Kategorie „Wachsen“. Die darauf folgenden Jahre waren von einem organischen Wachstum der Kernmannschaft geprägt. Im Jahr 2012 hat das amerikanische Unternehmen National Instruments aus Austin alle Anteile der Signalion GmbH übernommen. Das Jahr 2013 war dann hauptsächlich von der Integration in das Unternehmen National Instruments geprägt. Inzwischen heißt die Dresdner Firma National Instruments Dresden GmbH. Der Dresdner Standort ist innerhalb des National Instruments Konzerns das „Center of Excellence for Wireless Infrastructure Test and Call Signaling“. Das heißt, dass wir in Dresden das Zentrum innerhalb von National Instruments sind für alle F&E Aktivitäten im Bereich Basisstationstest. Auch die Produktmarketingaktivitäten für den Bereich Basisstationstest werden aus Dresden gesteuert. Weiterhin spielt der Dresdner Standort eine führende Rolle bei den Aktivitäten von National Instruments im Hinblick auf 5G, die fünfte und damit nächste Generation des Mobilfunks, die für ca. 2022 am Markt erwartet wird. Beim Thema 5G gibt es eine sehr enge Kooperation mit der TU Dresden und dem neuen „Dresden 5G Lab“.

(Anmerkung: eine Basisstation ist ein wesentlicher Teil eines Mobilfunknetzes; eine Basisstation empfängt die Funksignale der Handys und sendet die Funksignale, die von den Handys empfangen werden).

futureSAX: Hat sich die Teilnahme an dem futureSAX-Wettbewerb aus Ihrer Sicht gelohnt? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht?

Tim Hentschel: Ja, auf jeden Fall. Die Vorbereitung auf den jeweiligen Wettbewerb haben wir jeweils so gestaltet, dass wir Dinge zusammengetragen und aufbereitet haben, die wir ohnehin benötigten. Die Bewertung und Beurteilung durch die futureSAX-Jury hat unseren Plänen dann eine neue Qualität gegeben. Abgesehen davon ist der Wert des Netzwerkes, in das wir hinein gewachsen sind, kaum durch irgendetwas anderes aufzuwiegen.

futureSAX: Haben Sie die Auszeichnungen im Rahmen des Marketing bzw. der Kommunikation für Ihre Produkte genutzt? Wenn ja, wie?

Tim Hentschel: Ja. Wir haben die Auszeichnungen bekannt gemacht, sowohl auf unserer Webseite als auch in allen Präsentationen, die wir in den Monaten nach den jeweiligen Wettbewerben gegeben haben. Die Auszeichnungen haben immer ein sehr positives Echo hervorgerufen.

futureSAX: Verbunden mit der Auszeichnung 2009 war ein Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro. Wie haben Sie dieses Preisgeld eingesetzt?

Tim Hentschel: Die Teilnahme am Wachstumswettbewerb hatte vor allem ein Ziel: Wir wollten ein Zeichen der öffentlichen Anerkennung für die Mühen setzen, die das Wachstum auch für unsere Mitarbeiter mit sich gebracht hatte. Deshalb wurde auch das Preisgeld eingesetzt, um den Mitarbeitern den Arbeitsalltag zu „versüßen“. Zu diesem Zweck haben wir das Preisgeld in neue Kaffeeautomaten und ein breites Getränkeangebot investiert. Natürlich ist ein großer Teil des Preisgeldes in die weitere Entwicklung unserer Produkte geflossen, ganz konkret in ein spezielles Hochfrequenzmodul, das sowohl in der Messtechnik als auch im Prototypenbau von Funksystemen eingesetzt wurde und wird.

futureSAX: Haben Sie Tipps oder Ratschläge für zukünftige Bewerber? Was sollten sie bei der Teilnahme an einem Wettbewerb beachten?

Tim Hentschel: „Es kann nur einen geben.“ Natürlich kann man alles daran setzen, dieser Eine zu sein. Aber wenn man es nicht wird, z.B. weil gerade ein bestimmtes anderes Thema politisch Konjunktur hat, dann sollte die Arbeit nicht umsonst gewesen sein. Alles Material, das man zusammenstellt und aufbereitet, sollte auch für die weitere Arbeit relevant sein. Wenn man den Wettbewerb als Meilenstein in der eigenen Firmengeschichte betrachtet, zu dem eine bestimmte Qualität eines Businessplans verfügbar sein sollte, dann wird man sich langfristig freuen, am Wettbewerb teilgenommen zu haben, auch wenn man den Preis nicht gewonnen hat.

futureSAX: Wie sind Ihre Erfahrungen mit futureSAX im Allgemeinen. Was finden Sie gut, was würden Sie sich noch wünschen?

Tim Hentschel: Ich habe sehr gute Erfahrungen mit futureSAX gemacht – naturgemäß in der Zeit, als futureSAX noch ein Businessplanwettbewerb war. Frau Kerstin Trautmann und Herr Lars Köhler waren unsere Hauptansprechpartner, die sich bei jedem Thema und jeder Anfrage immer sehr engagiert um uns gekümmert haben. Das war toll.
Frau Marina Heimann hat uns kürzlich eine sehr umfassende Einführung in den „neuen futureSax“ und das Alumni-Netzwerk gegeben, die mich aufhorchen ließ. Ich denke, hier steckt großes Potenzial, und ich bin gespannt auf die zukünftige Zusammenarbeit. Aufgrund der nun schon mehr als zehn Jahre langen Historie ist das Netzwerk aus Firmen und Teilnehmern recht groß. In Zukunft könnte es deshalb wichtig sein – trotz aller Vorteile eines branchenübergreifenden Netzwerkes – eine gewisse Branchenklassifizierung (einschl. Suchmöglichkeit auf der Internetseite) einzuführen.

futureSAX: futureSAX organisiert eine Vielzahl von Wettbewerben, Informationsveranstaltungen, Innovationsforen, Workshops und Investorenroadshows. Werden Sie auch in Zukunft an der einen oder anderen Veranstaltung  bzw. an einem Wettbewerb teilnehmen?

Tim Hentschel: Auf jeden Fall. Der nächste Termin in meinem Kalender ist die futureSAX-Innovationsbörse am 16. Juli.

Abonnieren Sie unseren Newsletter!

Neuigkeiten aus den Netzwerken, kommende Veranstaltungen und aktuelle News aus dem sächsischen Innovationsland. Das und vieles mehr in unserem monatlich erscheinenden Newsletter!