Bericht Pilotprojekt Klingenthal

Pilotprojekt in Klingenthal: INJECTA begleitet Schüler/-innen des Sportcampus

Der Ausgangspunkt war ein Post auf LinkedIn: Frank Riemer-Keller, Geschäftsführer von INJECTA aus Klingenthal sah den Beitrag von Miriam Pietag, Projektmanagerin bei futureSAX im Bereich NextGen und trat in Kontakt. Thema war das NextGenSupport-Netzwerktreffen anlässlich des neuen, durch das Sächsische Kultusministerium veröffentlichten, Lehrplans Profil Unternehmerische Bildung, der ab diesem Schuljahr 25/26 an sächsischen Schulen pilotiert wird.

Gemeinsam mit dem stellvertretenden Schulleiter des Sportcampus Klingenthal Steffen Wahl entstand die Idee, eine Klasse ein Jahr lang eng mit dem Unternehmen zusammenarbeiten zu lassen und so unternehmerische Bildung erstmalig in einem strukturierten Rahmen an die Schule zu bringen.

Im Rahmen des GRW-Unterrichts erhalten die Schüler/-innen einer 9. Klasse nun regelmäßig Einblicke in Strukturen, Abläufe und Herausforderungen eines international tätigen Medizintechnikunternehmens. Dafür sind sie auch regelmäßig bei INJECTA vor Ort. Damit das Projekt umgesetzt werden kann, hat die Schule sogar den Lehrplan angepasst.

Der Auftakt bei INJECTA

Anfang September startete die 9. Klasse des Sportcampus ihr Jahr bei INJECTA. Das Unternehmen ist seit 1944 in Klingenthal ansässig, beschäftigt 261 Mitarbeitende und gehört zu den international erfolgreichen „Hidden Champions“ der Medizintechnik. Zum Auftakt führten die Schüler/-innen Interviews mit Geschäftsführer Frank Riemer-Keller und Personalleiter Jörg Lazarus. Anschließend ging es zu einem Rundgang durch das Unternehmen.

Dabei wurde deutlich: Nicht nur INJECTA hat große Lust auf das Projekt. Auch die Schulleitung und die beteiligten Lehrerinnen stehen überzeugt dahinter. futureSAX ist glücklich darüber, den Rahmen zu bieten und Impulse aus dem Netzwerk beizusteuern. Alle Beteiligten ziehen an einem Strang und beantworteten die Fragen der Jugendlichen offen und transparent: Dabei ging es um die eigenen Berufswege, über Führungsverantwortung bis hin zu Investitionen in neue Technologien.

Für die Schüler/-innen war es besonders spannend, einmal hinter die Kulissen eines international tätigen Unternehmens zu schauen. „Es war beeindruckend zu sehen, wie groß alles ist und wie sauber und strukturiert gearbeitet wird“, lautete ein erstes Feedback.

Auch die Lehrerinnen, die den Unterricht für das Projekt umgestellt haben, sehen darin eine große Chance. Die Jugendlichen lernen, wie Unternehmen funktionieren und welche Entscheidungen dort getroffen werden. Es geht nicht nur um Berufsorientierung, sondern auch darum, ein Gefühl für unternehmerisches Denken zu entwickeln.

Ein Jahr voller Praxis

Das Projekt ist auf ein Jahr angelegt. Für das erste Halbjahr stehen die nächsten Meilensteine schon fest:

  • Anfang Oktober: Die Schüler/-innen erhalten konkrete Themenstellungen zu aktuellen Herausforderungen aus dem Unternehmen. Im Mittelpunkt steht, ein tiefes Verständnis für ein Problem zu entwickeln und die richtigen Fragen zu stellen.
  • Ab Mitte November: Lösungsentwicklung und Ideenfindung mithilfe von Design Thinking. Ziel ist es, Probleme strukturiert zu betrachten und Lösungsansätze zu entwickeln.
  • Ausblick: Die Schüler/-innen entwickeln langfristig eigene Ideen und Lösungsansätze für die realen Herausforderungen des Unternehmens.

Über das Schuljahr hinweg sind mehrere Projekttage in Planung. Schritt für Schritt lernen die Jugendlichen, Probleme zu analysieren, kreativ zu denken und Lösungen zu entwickeln, die sich in Geschäftsmodelle übertragen lassen. Das fördert unternehmerisches Denken und das Erleben von Selbstwirksamkeit.

Warum das Projekt wichtig ist

Mit dem Projekt sollen Jugendliche frühzeitig für Unternehmertum sensibilisiert werden. Wer schon in der Schule erlebt, wie Unternehmen agieren und Unternehmer/-innen denken, entwickelt ein Gespür für unternehmerische und problemlöseorientierte Ansätze. Sei es später als Gründer/-in oder als Mitarbeitende mit Ideen und Verantwortung.

Gerade darin liegt der Wert: Unternehmertum wird greifbar und die Jugendlichen sehen, dass wirtschaftliche Zusammenhänge nichts Abstraktes sind, sondern direkt mit ihrem Alltag zu tun haben.

Ausblick

Am Ende des Jahres entsteht ein Storybook, das nicht nur die Ergebnisse dokumentiert, sondern auch anderen Schulen und Unternehmen zur Verfügung gestellt werden soll. So können ähnliche Kooperationen auch an anderen Orten in Sachsen entstehen.

Geschäftsführer Frank Riemer-Keller brachte es beim Auftakt auf den Punkt: „Wenn wir die Freundschaft weiter pflegen, haben wir ein gutes Jahr vor uns.“

Wir sind gespannt auf die nächsten Schritte und werden regelmäßig berichten, wie sich das Projekt entwickelt.

Ihre Ansprechpartnerin bei futureSAX

Bild

Miriam Pietag

Projektmanagerin

Ideenphase & NextGen

Die Verknüpfung psychologischer, soziologischer und analytischer Grundlagen mit Forschung und Praxis begeistern die studierte Pädagogin und Medienpsychologin seit dem Beginn ihres Studiums an der TU Chemnitz. Als Werkstudentin bei Onkel Sax beschäftigte sich Miriam bereits intensiv mit der "NextGen". Der Wunsch, Mediennutzung nicht nur verstehen und erklären zu können, sondern daraus auch zielgruppenspezifische Medienangebote ableiten zu können, führte sie im Anschluss in eine Marketingagentur in Dresden. Als Marketing- und Projektmanagerin beschäftigte sie sich neben der Planung, Umsetzung und Aussteuerung von Kampagnen und crossmedialen Marketingprojekten vor allem mit der Entwicklung von didaktisch-pädagogischen Konzepten zum Wissenstransfer.

Abonnieren Sie unseren Newsletter!

Neuigkeiten aus den Netzwerken, kommende Veranstaltungen und aktuelle News aus dem sächsischen Innovationsland. Das und vieles mehr in unserem monatlich erscheinenden Newsletter!