Open Innovation ist immer Innovation mit Respekt…
Open Innovation ist immer Innovation mit Respekt…
Ihr Vortrag steht unter dem Motto „Open Innovation – Offen denken, besser denken“. Was wird die Teilnehmer bei Ihrem Vortrag konkret erwarten?
Die Teilnehmer sind bei mir eingeladen, das Fundament kennenzulernen, also die Basis der Wissensgesellschaft, in die Open Innovation gehört. Hier gibt es viele Missverständnisse. Bevor man in die Praxis geht, sollte man deshalb einmal fragen: Worüber reden wir hier eigentlich? Und was verändert sich dadurch. Das ist mein Vortrag.
Viele Unternehmer werden sich sicher schon häufiger die Frage gestellt haben, wie sie ihre Kunden bei Innovationsprozessen besser und effektiver einbinden können. Werden Sie hierzu in Ihrem Vortrag Lösungswege aufzeigen? Welche Best-Practice-Beispiele werden eine Rolle spielen?
Keine Best Practice. Und keine vorgegebenen Lösungen. Es ist schon richtig, dass man von einem praktischen Beispiel lernen kann, aber ich fürchte, dass es nur sehr selten eines darunter gibt, dem man Modellcharakter bescheinigen kann. Genau dieses Denken ist ja das Gegenteil von Open Innovation: Bei Open Innovation müssen wir Dinge außerhalb unserer Expertenwahrnehmung erkennen. Sonst muss man gar nicht erst damit anfangen. Meine Lösungsansätze bestehen darin, dass ich vom mechanistischen Denken auf ein systemisches, den Netzwerken gerecht werdendes Denken „umschalten“ möchte. Dazu ermuntere ich die Zuhörer. Open Innovation kann man nicht mit geschlossenen Denkmodellen verstehen.
Welchen Tipp haben Sie speziell für mittelständische (sächsische) Unternehmen im Bereich der „Open Innovation“?
Erst einmal muss man sich bei allen Open-Innovation-Prozessen darauf einlassen, ein hohes Maß an sozialer Verständigkeit zu erlernen. Denn es geht, wie gesagt, darum, neue Probleme und deren mögliche Lösung zu erkennen. Die meisten Anforderungen, die in der Wissensgesellschaft vorliegen, sind nicht methodisierbar. Man braucht zwar ein hohes Maß fachlicher Kompetenz, um an sie heranzugehen, muss dann aber in der Lage sein, die Bedürfnisse der Kunden einzubeziehen, auch wenn die nicht Experten sind. Mit anderen Worten: Lernen, wie die anderen denken, oder, wie ich es nenne: Open Innovation ist immer Innovation mit Respekt – das Wort bedeutet soviel wie: Sich in den Augen des anderen wiedererkennen.
Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Bausteine für einen erfolgreichen und innovativen Mittelständler?
Die jedes guten Unternehmers: die Fähigkeit, die Bedürfnisse seiner Kunden zu verstehen und danach zu handeln.
Was erwarten Sie persönlich vom 4. Sächsischen Innovationsgipfel? Auf was freuen Sie sich bzw. was wünschen Sie sich?
Ich begleite ja die Veränderung von der Industrie zur Wissensgesellschaft seit vielen Jahren, das ist mein großes Thema. Deshalb freue ich mich auf alle, die sich in diese Richtung entwickeln wollen – das brauchen wir nämlich ganz besonders.
Warum sollten Unternehmer aus Ihrer Sicht Ihren Vortrag bzw. den 4. Sächsischen Innovationsgipfel besuchen?
Weil es nicht darum geht, sich Lösungen versprechen zu lassen oder todsichere Best-Practice-Tipps, sondern erst einmal zu sehen: Was macht eigentlich offene Innovation aus? Welche Vorteile hat sie, welche Risiken birgt sie? Was ist nur hip und modisch daran, was aber wirklich neu. An diesen Fragen arbeiten wir.