Sächsisches Transferforum „TransfERleben" in Chemnitz

  1. futureSAX - Innovationsplattform des Freistaates Sachsen
  2. Sächsisches Transferforum „TransfERleben" in Chemnitz

Sächsisches Transferforum „TransfERleben" in Chemnitz

Am 13. November 2025 versammelten sich über 130 Teilnehmende in die fabrik Chemnitz, um auf dem Sächsischen Transferforum Best-Practice-Methoden des Wissens- und Technologietransfers kennenzulernen: Von Patentverwertung über Innovation Readiness bis hin zur Frühphasenfinanzierung von wissenschaftlichen Ausgründungen. 

Von der Forscherin zur Gründerin – Erfahrungsaustausch auf dem Spin-Off-Brunch  

Vier Spin-Offs, vier Founder, vier unterschiedliche Gründungsgeschichten. Auf dem Spin-Off-Brunch berichteten einstige Forschende von ihrem Weg aus der Wissenschaft in die freie Marktwirtschaft. Marlene Baumhardt beispielsweise forschte 7 Jahre lang im Bereich der Chemie an der TU Bergakademie Freiberg, bevor sie mit Unterstützung der Gründungsinitiative SAXEED sowie der sächsischen Validierungsförderung den Versuch unternahm, ihre Forschungsidee in eine Ausgründung zu überführen. Nach anfänglicher Skepsis wagte sie in einem zweiten Anlauf den Schritt und gründetet 2025 die CYNiO GmbH. In kürzester Zeit warb die Ausgründung 2 Millionen Euro an Fremdkapital ein.

Die erfolgreichen Ausgründungen aus Sachsen zeigen, dass ein enormes wirtschaftliches Potenzial in der Verwertung von Forschungsergebnissen liegt. Ausgründungen entstehen dort, wo Vorbilder, unterstützende Infrastrukturen und Erfahrungsträger zusammenkommen. Daher ist es wichtig, vorhandene Ressourcen zu bündeln, anwendungsorientierte Forschung frühzeitig zu unterstützen und ihr den Weg in den Markteintritt zu bereiten.“ – Susanne Stump, Geschäftsführerin von futureSAX. 

Vom „Valley of Death” zum Innovation Readiness Level im Transfer 

Als Auftakt des Sächsischen Transferforums begrüßte Staatssekretärin Prof. Dr. Heike Graßmann des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus über 130 Akteure aus der Wissenschaft in der alten Gießereihalle der fabrik Chemnitz. Unter ihnen befanden sich zahlreiche gründungsinteressierte Forschende sowie Studierende aus ganz Sachsen, die in Keynotes, Erfahrungsberichten und Workshops passende Best-Practice-Methoden des Wissens- und Technologietransfers kennenlernten- mit allen Höhen und Tiefen.  

Das gefährliche „Valley of Death“ im Technologietransfer, so Prof. Hans-Henning von Grünberg der Universität Potsdam, stellt die Phase der experimentellen Entwicklung dar. Konkret straucheln Forschungsteams an der Schwelle des Technologiereifegrades 4-6, in der es darum geht, einen funktionsfähigen Demonstrator zu bauen. In seiner Keynote identifizierte er einen blinden Fleck in der Unterstützung von Technologien, die sich genau in dieser Phase befinden und gab einen Ausblick darauf, welche Bausteine zukünftig dabei helfen könnten. 

Ein Modell zur Unterstützung der eigenen Forschungsverwertung wiederum stellte das Innovation Readiness Level dar, welches in einer der interaktiven Sessions vorgestellt wurde. Dabei spielen die sechs Readiness Level von Technology, Business, IP, Team, Funding und Customer die wesentlichen Rollen, um Ziele in der Verwertung festzulegen und Fortschritte zu verfolgen. 

Vom Schutzrecht an der eigenen Erfindung zum Einwerben von Fremdkapital 

Bereits zum 18. Mal fand die Sächsische Transfer Roadshow statt, um herausragende Transferergebnisse im Innovationsökosystem sichtbar zu machen und zum Nachahmen anzuregen. Hierbei präsentieren die Sieger und Nominierten des Sächsischen Staatspreises für Transfer ihre Erfolge. Auf der Bühne des Transferforums berichteten die Preistragenden der Kategorie „Patentverwertung“ Martin Kunath & Christian Berger des Fraunhofer-Instituts für Keramische Technologien und Systeme IKTS gemeinsam mit den Nominierten Prof. Dr. Jan Meijer & Stefanie Funke der Universität Leipzig ihre unterschiedlichen Ansätze der Verwertung von Schutzrechten hin zur Ausgründung. 

Wie die Finanzierung der eigenen Ausgründung durch Fremdkapital gelingen kann, diskutierte Roger Dorsch, Geschäftsführer der Gigahertz Ventures GmbH & Partner gemeinsam mit Carsten Fietz, Senior VP Finance and Administration der c-LEcta GmbH. Thematisiert wurden praxisnahe Hürden und Erfolgsfaktoren in der Kommunikation zwischen Founder und Investor/-in, dem richtigen Pitch des Geschäftsmodells und den nächsten Schritten nach einem erfolgreichen Dealflow. 

Zukunftsgerichtete Innovationspolitik für den Transfer von morgen 

Von der ersten Forschungsidee über die eigene wissenschaftliche Ausgründung bis hin zur Finanzierung durch Investor/-innen – der Wissens- und Technologietransfer aus dem Labor auf den Markt ist anspruchsvoll und erfordert unterstützende Rahmenbedingungen für die Forschungslandschaft. In seiner Keynote wandte Prof. Dr. Uwe Cantner der Friedrich-Schiller-Universität seinen Blick zurück auf die Zeit als Vorsitzender der Expertenkommission Forschung und Innovation und zog Schlüsse für die Zukunft.

Ihre Ansprechpartnerin bei futureSAX

Bild

Michael Kelber

Senior Projektmanager

Technologietransfer

Nach seinem Studium der Architektur war Michael Kelber mehrere Jahre als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Transferbereich zwischen Wissenschaft und Innovation an der Wissensarchitektur – Laboratory of Knowledge Architecture der Technischen Universität Dresden tätig. Schwerpunkt seiner Forschung und Lehre lag auf den Gebieten des Wissensmanagements und Entrepreneurships sowie der Methodenvermittlung zur Entwicklung von Geschäftsideen und der Ausschöpfung von Innovationspotentialen. Parallel dazu begleitete Herr Kelber ein vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) finanziertes Forschungsprojekt zum Aufbau und zur Vertiefung von Innovationskapazitäten im sächsisch-polnischen Grenzraum. Durch die Teilnahme an internationalen Forschungskonferenzen und dem Akademischen Austausch mit der Waseda Universität in Tokyo sind Herrn Kelber kulturübergreifende Herangehensweisen und Verfahren zur Entwicklung von Forschungsprojekten und Geschäftsideen vertraut. In seiner Freizeit unterstützte er zuletzt in einer aktiven Rolle die Vorbereitungsphase einer Ausgründung und engagiert sich als Ordentliches Mitglied beim Filmverband Sachsen. 

Abonnieren Sie unseren Newsletter!

Neuigkeiten aus den Netzwerken, kommende Veranstaltungen und aktuelle News aus dem sächsischen Innovationsland. Das und vieles mehr in unserem monatlich erscheinenden Newsletter!