„Die schönsten Dinge im Leben sind kostenlos“
„Die schönsten Dinge im Leben sind kostenlos“
Kostenlose und behindertengerechte Parkplätze für jedermann – das ist die Mission von Par-kingSlot-Gründerin Lisa Schölzel. Wie Sie mit ihrer kostenlosen Parkplatzsuche-App dennoch Geld verdienen will und warum sie glücklich ist, ein futureSAX-Alumni zu sein, erfahren Sie hier im Interview.
futureSAX: Frau Schölzel, beschreiben Sie doch mal Ihr Unternehmen in einem Satz.
Lisa Schölzel: Bipolare „Parkplatzdatenbude“ mit einer Smartphone-App im Frontend, welche kos-tenlose Parkplätze anzeigt, und mit einer in qualitativer und quantitativer Hinsicht ein-zigartigen Datenbank im Backend.
futureSAX: Mit Ihrer kostenlosen App können User Parkplätze finden. Wie kam Ihnen die Idee dazu?
Lisa Schölzel: ParkingSlot entstand aus einer eigenen Betroffenheit heraus, als im Italien-Urlaub die Parkgebühren langsam aber sicher anfingen unsere klamme studentische Urlaubs-kasse aufzufressen. Da haben wir uns nach einem Ratgeber für kostenlose Parkmög-lichkeiten gesehnt. Zusätzlich haben wir fast jedes Wochenende von unserem Balkon aus die bedröppelten Gesichter der Leute gesehen, deren Autos abgeschleppt wur-den, da sie auf einem Privatparkplatz geparkt hatten, obwohl keine 100m-Luftlinie weiter kostenlose Parkplätze zur Verfügung standen. Irgendwann träumte ich dann von der ParkingSlot-App und die Geschichte nahm ihren Lauf.
futureSAX: „Die besten Dinge im Leben sind kostenlos“ schreiben Sie auf Ihrer Webseite. Wie wollen Sie mit Ihrem Produkt trotzdem Erlöse generieren?
Lisa Schölzel: Mit der App zunächst einmal nicht, da diese kostenlos bleiben soll. Mittelbar durch dezente Werbungen, deren Einnahmen allerdings marginal sind. Hauptkanal, sind die durch uns gewonnenen und aufgewerteten, nicht personenbezogenen Parkplatzdaten, welche in einer immer digitaler werdenden Welt immer mehr an Bedeutung gewinnen. In dem Zusammenhang illustrieren die Stichworte „connected mobility“ und „autonomes Fahren“ ganz gut unseren Absatzmarkt, allerdings auch nicht abschließend.
futureSAX: Beim futureSAX-Ideenwettbewerb 2015 haben Sie den futureSAX-Onlinepreis gewonnen. Mal abgesehen von dem neuen Laptop, über den Sie sich freuen konnten, hat sich die Wettbewerbsteilnahme auch rückblickend für Sie gelohnt? Wie haben Sie seitdem das futureSAX-Alumni-Netzwerk erlebt?
Lisa Schölzel: Für den Laptop noch einmal Danke an futureSAX und Cyberport, dieser macht auch optisch eine gute Figur. Kurz und knapp: Teilnahme und Gewinn hatten und haben einen unglaublich positiven Effekt in nahezu allen Bereichen. Beispielhaft lässt sich der Renommee-Effekt durch die Auszeichnung aufführen – konkret in Zahlen: mit Beginn des Onlinewettbewerbs hatten wir auf unserer Website einen Traffic-Anstieg von über 500% und bei den Downloads lag diese Quote noch deutlich höher. Das Netzwerk ist ein sehr guter Begleiter und bietet oftmals den Rahmen für spannende neue Kontakte und Impulse. Nicht zu vergessen, die Möglichkeiten, wie etwa auf der CeBIT auszustellen, welche ohne futureSAX nicht in unserem Budget liegen würde.
futureSAX: Wie hat sich Ihre Idee seit dem letzten futureSAX-Ideenwettbewerb weiterentwickelt und wo sehen Sie ParkingSlot in 2020?
Lisa Schölzel: Ziemlich rasant – zumindest hinter den Kulissen. Wir haben unser Team erweitert, das Geschäftsmodell teilweise über den Haufen geworfen und neu ausgerichtet und und und. 2020 wird ParkingSlot zum einen ein wirklich guter Wegbegleiter sein, für alle Menschen, welche auch gerne nah am Ziel parken möchten, es sich jedoch nicht leisten können oder horrende Parkgebühren nicht zahlen wollen. Auf der anderen Seite wollen wir noch weitere parking/car-related Datenfelder erschließen und die erste Adresse unter den Anbietern solcher Daten sein.
futureSAX: Neben sechs weiteren innovativen Tech-Start-ups aus Sachsen waren auch Sie in unserer futureSAX-Start-up Corner auf der CeBIT 2016 vor Ort. Mit welchen Erwartungen sind Sie hingegangen und haben sich diese auch erfüllt?
Lisa Schölzel: Die Erwartungen waren relativ unkonkret. Wie immer Erfahrungen machen und den Horizont erweitern, aber vor allem neue Kunden gewinnen und in diesem Zuge unser neues Konzept auf Markttauglichkeit testen. Was uns aber auch wichtig war, war der Austausch mit anderen Big-Data-Unternehmen und Start-Ups, wie u.a. mit vimcar, Parkpocket, Cinector, Holy Trinity. Neben der Kundengewinnung freute uns allerdings am meisten, dass ParkingSlot auch bei jungen Entwicklern und kreativen Köpfen Interesse als potentieller Arbeitgeber oder Partner geweckt hat. Im Kontext der CeBIT ist definitiv, die wieder einmal hervorragend unterstützende Arbeit des futureSAX-Teams zu erwähnen. Insbesondere die klasse Standkonzeption und die zur Verfügung stehenden Mittel.
Mehr Informationen zu ParkingSlot finden Sie hier.
Lernen Sie hier weitere Mitglieder aus dem futureSAX-Alumni-Kreis kennen.
Übrigens: Der futureSAX-Onlinepreis im Rahmen des Ideenwettbewerbes startet am 01. April 2016. Mehr Informationen zum Wettbewerb und zum Onlinepreis erhalten Sie hier.