futureSAX-Interview mit Carina Röllig

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„Den richtigen Moment zu finden, das ist wahrscheinlich immer schwierig.“

futureSAX-Interview mit Carina Röllig, Director Business Development der Vistex GmbH und Leiterin des Big Data Team, Leipzig

 

Bei der Sächsischen Innovationskonferenz 2022 ist Carina Röllig, Director Business Development der Vistex GmbH und Leiterin des Big Data Team in Leipzig, als Referentin in der Paneldiskussion mit dem Thema „Erfolgreich gründen – und dann? Wege nach dem Exit“ dabei. Im futureSAX-Interview gibt sie uns schon vorher Einblicke in das Thema.

futureSAX: Frau Röllig, im Rahmen der Sächsischen Innovationskonferenz am 23. Juni 2022 in Dresden sind Sie Referentin im Panel „Erfolgreich gründen – und dann? Wege nach dem Exit“. Stellen Sie sich zunächst bitte kurz vor.

Carina Röllig: Mein Name ist Carina Röllig. Ich bin Director Business Development der Vistex GmbH und leite das Big Data Team in Leipzig.  

futureSAX: Im Jahr 2012 gründeten Sie in Leipzig die Webdata Solutions GmbH gemeinsam mit Dr. Hanna Köpcke und Sabine Maßmann. Mit der KI-basierten, selbstlernenden Business Intelligence Software blackbee schafften Sie eine innovative Matching-Lösung, um Produkte zu vergleichen. Seit der Gründung hat die Unternehmung ein enormes Wachstum erlebt und einen großen Stamm an Kundinnen und Kunden aufgebaut. Im November 2021 erfolgte die Übernahme durch Vistex Inc.

Ganz allgemein, welche Rahmenbedingungen führen aus Ihrer Sicht dazu, eine Exit-Option im Gründungsteam in Betracht zu ziehen?

Carina Röllig: Eine Exit Option ergibt sich automatisch, sobald ein VC oder andere Investoren ins Spiel kommen, deren Ziel ein solcher Exit ist. Diese Entscheidung trifft man also bereits bei Vertragsverhandlungen mit den neuen Investoren.

Wichtig ist zuerst, genügend Zeit für einen Unternehmensverkauf einzuplanen. So ein Prozess kostet außerdem Ressourcen, viel Kraft und Durchhaltevermögen von den Gründer-Gesellschaftern.

Carina Röllig, Director Business Development, Vistex GmbH und Leiterin des Big Data Team, Leipzig

futureSAX: Falls Start-ups sich für eine Exit-Option entscheiden, stellt sich die Frage nach der passenden Exit-Strategie und wie diese im Idealfall angegangen wird. Worauf sollten Unternehmen aus Ihrer Sicht unbedingt achten?

Carina Röllig: Wichtig ist zuerst, genügend Zeit für einen Unternehmensverkauf einzuplanen. So ein Prozess kostet außerdem Ressourcen, viel Kraft und Durchhaltevermögen von den Gründer-Gesellschaftern. Außerdem sollte klar herausgearbeitet werden, welche Vorteile sich für die in Frage kommenden Käufer bei einer Übernahme ergeben. Eine ausführliche Recherche und die zielgerichtete, teils individuelle Ansprache der potenziellen Käufer sind sehr hilfreich. Außerdem helfen ein gutes Netzwerk und zuverlässige Partner bei der Ansprache und Umsetzung.

futureSAX: Der Zeitpunkt für den Exit ist ein entscheidender Schlüssel für dessen erfolgreiche Umsetzung. Bestehende Unternehmensgröße aber auch das weitere Wachstumspotenzial des Unternehmens beeinflussen diesen. Der vorgelagerte Exit-Prozess nimmt meist sechs bis zwölf Monate in Anspruch. Typischerweise legt das Gründungsteam darauf den Fokus und kann sich wenig auf das operative Geschäft konzentrieren. Welche Learnings haben Sie aus diesem Spannungsfeld gezogen und welche daraus resultierenden Empfehlung haben Sie für skalierenden Start-ups, um diese Situation erfolgreich zu managen?

Carina Röllig: Den richtigen Moment zu finden, das ist wahrscheinlich immer schwierig. In den meisten Fällen wird dieser Zeitpunkt von den Investoren forciert. Im besten Fall hat man dann bereits ein gut funktionierendes Team für den operativen Prozess etabliert und kann sich als Gründungsteam auf den Exit-Prozess konzentrieren.

futureSAX:  Bei einem Trade Sale, wie bei der Übernahme der Webdata Solutions GmbH, ist der Strategic Fit von zentraler Bedeutung - also die Frage, ob das Start-up in die strategische Ausrichtung des übernehmenden Konzerns bzw. größeren Unternehmens passt oder ein noch nicht abgedecktes Geschäftsfeld besetzt, dass jedoch hohe Marktrelevant und Wettbewerbsvorteile verspricht. Welche Impulse haben Sie an skalierende Start-ups, um den Strategic Fit für den Exit zu finden?

Carina Röllig: Es kann sehr hilfreich sein, wenn bereits im Vorfeld des Exit-Prozesses Partnerschaften mit anderen Unternehmen angeschoben werden, die technische oder geschäftliche Anknüpfungspunkte haben. Auf solch ein Netzwerk und die gesammelten Erfahrungen kann man dann zurückgreifen.

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