futureSAX-Interview mit Christoph Osburg

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„Jeder Pitch sollte einer klaren Struktur folgen"

futureSAX-Interview mit Christoph Osburg, Investment Manager main incubator

Seit Oktober 2013 ist der main incubator als hundertprozentige Tochter der Commerzbank Gruppe sowohl in der Forschung und Entwicklung als auch als strategischer Frühphaseninvestor unterwegs. Das mittlerweile fast 30 Mann und ein Bürohund starke Team sucht dabei vor allem nach innovativen, technologiegetriebenen Startups – immer mit dem Blick auf den Mehrwert für die Commerzbank Gruppe und deren Kunden.

futureSAX: Herr Osburg, bitte beschreiben Sie den main incubator in wenigen Worten.

Christoph Osburg: Wir sind die R&D Unit der Commerzbank Gruppe. Als strategischer Frühphaseninvestor fördern wir technologie-getriebene Startups und bringen sie mit starken Partnern primär aus der Commerzbank Gruppe in den Dialog. Dabei agieren wir wie ein typischer Early Stage VC und können zwischen EUR 25k-2m pro Portfoliounternehmen investieren. Unser Sweetspot liegt zwischen EUR 250-500k für ein initiales Investment.

futureSAX: Laut ihrer Website investieren Sie vorrangig in technologisch getriebene Startups, warum sind gerade diese für Sie so interessant?

Christoph Osburg: Unsere wesentliche Aufgabe ist es die Innovationskraft innerhalb der Commerzbankgruppe voranzubringen. Daher haben wir unseren Investmentfokus ganz klar auf junge Technologieunternehmen gelegt, die entweder der Commerzbank bei der Digitalisierung oder Automatisierung der Geschäftsprozesse helfen oder deren Produkte/Services den Kunden der Commerzbank einen Mehrwert bringen.

futureSAX: Welche Unternehmensphasen bevorzugen Sie als Zeitpunkt für Ihre Investitionen und welchen Vorteil sehen Sie durch diesen Einstiegszeitpunkt?

Christoph Osburg: Wie schon gesagt, sind wir ein klassischer Early Stage Corporate Venture Capital Investor. Wir fühlen uns beim Erstinvestment in der Seed oder frühen Series A Runde am wohlsten, da können wir auch noch viel von unserem Netzwerk und Know-how zur Wertsteigerung der jungen Unternehmen mit einbringen. Je nach Entwicklung der Companies können wir aber auch Follow-on Investments in Wachstumsrunden bis in mittlere zweistellige Millionenbewertungen mitgehen.

"Unsere wesentliche Aufgabe ist es die Innovationskraft innerhalb der Commerzbankgruppe voranzubringen. Daher haben wir unseren Investmentfokus ganz klar auf junge Technologieunternehmen gelegt, die entweder der Commerzbank bei der Digitalisierung oder Automatisierung der Geschäftsprozesse helfen oder deren Produkte/Services den Kunden der Commerzbank einen Mehrwert bringen."

Christoph Osburg, Investment Manager main incubator

futureSAX: Welche grundsätzlichen Voraussetzungen muss ein Start-up / Unternehmen erfüllen, damit Sie investieren? Und worauf legen Sie mehr Wert: Team oder Innovation?

Christoph Osburg: Grundsätzlich soll die Lösung, in die wir investieren einen potenziellen Mehrwert für die Commerzbank oder ihre Kunden liefern. Sofern das Kriterium gegeben ist, steht auch bei uns ganz der RoI Gedanke im Vordergrund und es braucht am Ende ein Zusammenspiel aus den relevanten Komponenten, wobei wir die Prämissen dann wie folgt einsortieren 1. Markt, 2. Entrepreneur, 3. Team, 4. Sales, 5. Innovation, 6. Produkt/Dienstleistung.

futureSAX: Der main incubator wird nicht nur als Beteiligungsgesellschaft wahrgenommen, sondern ist auch Gastgeber einiger Events und Meetups wie zum Beispiel der futureSAX-Investoren Roadshow am 09. April 2019. Welche Vorteile bietet eine solche Strategie für Investoren?

Christoph Osburg: Ja, das stimmt. Neben dem Venture Department, haben wir noch die Bereiche Prototyping und Community Building im main incubator. Dabei organisieren wir neben unserer monatlichen Leuchtturm-Veranstaltung „Between the Towers“ auch zahlreiche Tech-Meetups, Hackathons oder sind Host von solchen spannenden Events wie der futureSAX-Investoren Roadshow. Außerdem entwickeln wir auf Basis von 12 Zukunftstechnologien eigene Prototypen für die Finanzindustrie von morgen.

futureSAX: Gibt es in Vorbereitung auf das gemeinsame Event noch ein paar Tipps für die Gründer: Welche sind die häufigsten Fehler, die Startups beim Pitch machen? Gibt es Elemente in Startup-Pitches, die bei Ihnen besonders gut ankommen?

Christoph Osburg: Jeder Pitch sollte einer klaren Struktur folgen, bei dem Problem, Lösung, USPs, Markt & Wettbewerb, Team, Sales und Financial sowie die Vision wesentlich Bestandteile sein sollten. Häufigste Fehler: oftmals wird einer der vorhergenannten Punkte vergessen. Besonders gut kommt an, wenn man den Gründern ansieht, dass sie für das Thema brennen und dabei authentisch sind.

futureSAX: Vielen Dank für das Interview.

Mehr Informationen zum main incubator finden Sie hier.

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