futureSAX-Interview mit Daniel Bock Morpheus Space

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„Als Gründer sollte man Achterbahnfahren lieben!“

Daniel Bock, CEO von Morpheus Space im futureSAX-Alumni-Interview

 

Preisverleihung Innovationskonferenz

Höhen und Tiefen kennt Daniel Bock, CEO von Morpheus Space – ist aber besonders für Höhen der Experte: Mit seiner Gründung, Ionenstrahlantriebe für die Luft- und Raumfahrt, hat er 2020 den Sächsischen Gründerpreis 2020 gewonnen. Im futureSAX-Alumni-Interview spricht er über die Achterbahnfahrt des Gründens.

futureSAX: Bitte beschreiben Sie Ihre Innovation in einem Satz.

Daniel Bock: Morpheus Space produziert die weltweit kleinsten, effizientesten und am stärksten skalierbaren Ionenstrahlantriebe, um den Autonomen Betrieb von Satelliten zukünftig zu ermöglichen. Unsere Produkte verleihen nahezu allen Satellitengrößen ein ungeahntes Maß an Mobilität und werden zukünftig den Orbit von hunderten Satelliten sicher und autonom steuern können.

futureSAX: Welche Rolle spielt der Standort für Ihre Innovation?

Daniel Bock: Dresden spielt für uns eine große Rolle: Zum einen hat sich unser Gründerteam vor vielen Jahren hier in Dresden am Institut für Luft- und Raumfahrttechnik der TU Dresden kennengelernt und zum anderen bringt Dresden mit seiner hohen Dichte an Forschungsinstituten einmalige Möglichkeiten besonders im Hinblick auf High-Tech-Entwicklungen mit sich. Dies hat uns bei unseren Entwicklungen sehr geholfen und dies ist auch der Grund, warum wir hier die Produktion unserer Antriebe ansiedeln.

Natürlich braucht man in einem Startup eine Vision und eine langfristige Strategie, um diese zu erreichen, aber man muss trotzdem im Hier und Jetzt leben und die kurzfristigen Probleme zuerst lösen bevor man das große Ganze erreichen kann.

Daniel Bock, CEO Morpheus Space

futureSAX: Nach dem Gewinn des Sächsischen Gründerpreises 2020 konntet ihr im Sommer 2020 die erste Finanzierungsrunde mit einem internationalen, hochkarätigen Investorenkonsortium unter deutscher Führung vermelden. Was bedeutet dieser Meilenstein für euch und wie geht es nach der Finanzierungsrunde jetzt weiter?

Daniel Bock: Das war ein enormer Meilenstein in der Geschäftsentwicklung. Die internationale Zusammenstellung der Kapitalgeber ebnete uns weiter den Weg in den amerikanischen Markt, der in der Raumfahrtbranche rund die Hälfte des Weltmarktes ausmacht, aber hinsichtlich des europäischen Marktes konnten wir dadurch die Türen weit aufstoßen.

futureSAX: Das klingt nach einer dynamischen Entwicklung. Wohin geht die Reise?

Daniel Bock: Wir konnten in den vergangenen Monaten unser Team – ausgehend von den fünf Gründern – mehr als verdoppeln und planen weitere Arbeitsplätze am Heimatstandort Dresden zu schaffen. Daher rufe ich alle Interessenten auf: Meldet euch gern! Wir freuen uns auch über Initiativbewerbungen an jobs(at)morpheus-space.com

futureSAX: Welcher Rat hat Sie insbesondere im letzten Jahr begleitet?

Daniel Bock: Einen sehr guten Rat, den ich letztes Jahr in den USA bekommen habe und den ich sehr hilfreich finde, war (übersetzt): „Versuche heute nicht die Probleme von morgen zu lösen, sondern die Probleme von heute“. Dieser Rat klingt, wenn man ihn das erste Mal hört, nicht sehr gut für ein Startup geeignet, von welchem man eigentlich erwartet die großen zukünftigen Probleme zu lösen. Aber ich denke dieser Rat erinnert einen stets sich auf das aktuell Wichtigste zu fokussieren. Natürlich braucht man in einem Startup eine Vision und eine langfristige Strategie, um diese zu erreichen, aber man muss trotzdem im Hier und Jetzt leben und die kurzfristigen Probleme zuerst lösen bevor man das große Ganze erreichen kann.

futureSAX: Welche wichtige Empfehlung oder welchen Tipp würden Sie anderen Gründenden mit auf den Weg geben?

Daniel Bock: Als Gründer sollte man Achterbahnfahren lieben, denn das Gründerleben ist eine Achterbahn! Es gibt sehr viele Höhen und Tiefen, die sehr schnell hin- und her wechseln können. Damit einen dabei nicht schlecht wird, sollte man sich auch Zeit für sich gönnen, einen langen Atem haben und unbedingt an das glauben, was man macht. Aber letztendlich macht es auch enorm Spaß - wenn man Achterbahnfahren, wie ich, mag.

futureSAX: Sie sind nun futureSAX-Alumni, welche Effekte hatte die Teilnahme am Sächsischen Gründerpreis 2019, wie hat Sie das futureSAX Netzwerk weitergebracht und warum habenn Sie sich entschlossen, noch einmal am Sächsischen Gründerpreis teilzunehmen?

Daniel Bock: Wir haben natürlich durch den 2. Platz beim Gründerpreis im letzten Jahr unsere Bekanntheit erhöhen können und ich habe mich auch sehr gefreut, dass ich dadurch unserem Team einen kleinen Tribut für die Wahnsinns Arbeit und den enormen Einsatz zollen konnte. Wir sind dieses Jahr nochmal dabei, weil ich dies gerne wiederholen würde und weil ja noch ein kleines bisschen Luft nach oben ist! ;)

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