futureSAX-Alumni-Interview Dr. Thiele Blema Kircheis
„Der Wettbewerb war für uns eine Standortbestimmung.“
Dr. Andreas Thiele, Prokurist Gebrüder Leonhardt GmbH & Co. KG Blema Kircheis im futureSAX-Alumni-Interview
Auf über 150 Jahre Firmengeschichte kann Gebrüder Leonhardt GmbH & Co. KG Blema Kircheis zurückblicken. In dieser Zeit sind 112 Patente entstanden – ein eindeutiger Beweis, dass das Maschinenbau-Unternehmen aus dem Erzgebirge hochinnovativ ist. 2017 wurde das Unternehmen mit dem Sächsischen Innovationspreis ausgezeichnet.
futureSAX: Herr Dr. Thiele, bitte beschreiben Sie Ihre Innovation in einem Satz.
Unsere Innovationen verfolgen ausnahmslos das Ziel, für den potentiellen Kunden einen Vorsprung in seiner jeweiligen Wettbewerbs- situation zu generieren.
futureSAX: Blema Kircheis hat 2017 den Wettbewerb „Sächsischer Staatspreis für Innovationen“ gewonnen. Inwieweit war der Wettbewerb maßgebend für die Zukunft von Blema Kircheis?
Der Wettbewerb war eine Standortbestimmung bezüglich der Innovationskraft des Unternehmens und der Qualität unserer Neuentwicklungen. Für „Blema Kircheis“ bilden Innovationen die bestimmende Kernstrategie für den Zugewinn weiterer Marktanteile. Mit dieser Herangehensweise sind wir in den letzten 20 Jahren stetig gewachsen und haben damit die aktuell vorhandene Reputation am Weltmarkt erreicht. Der Gewinn des Staatspreises war für uns ein Testat der erfolgreichen Firmenentwicklung durch eine fachkundige Jury und erfüllt uns natürlich mit Stolz.
futureSAX: Herr Dr. Thiele, wie kann das Alumni-Netzwerk von Ihnen bzw. das Innovationsökosystem Sachsen von Ihnen profitieren?
Seit 1984 bin ich im Unternehmen und seit 1997 in leitenden Funktionen sowohl im kaufmännischen als auch im technischen Bereich einer klassischen mittelständischen Maschinenbaufirma tätig. In den vielen Jahren ist natürlich viel an praktischen Erfahrungen und Wissen zusammengekommen. Ein Fundus, der sicherlich bis zu einem bestimmten Grad verallgemeinert werden kann und in dieser Form dann natürlich für die von Ihnen angesprochenen Bereiche interessant bzw. hilfreich ist.
futureSAX: Ein wichtiger Impuls für mehr Wachstum kann der Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sein. Inwiefern profitiert Blema Kircheis aus Kooperationen zwischen bspw. Forschungseinrichtungen und/oder Universitäten?
Wir arbeiten schon viele Jahre erfolgreich mit den Universitäten in Chemnitz und Dresden zusammen. Dazu kommen gemeinsame Forschungsprojekte mit dem Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik. Eine solche Zusammenarbeit ist dann erfolgreich, wenn inhaltlich klar definierte praktische Aufgaben gemeinsam einer Lösung zugeführt werden. Hier liegen aber auch noch Reserven, die dann erschlossen werden könnten, wenn es dafür zumindest in Sachsen eine gemeinsame Planung zwischen Unternehmen und Hochschulen sowie Forschungseinrichtungen gibt.
futureSAX: 2021 jährt sich die Firmengründung zum 170ten Mal!!! Was wird man in (naher) Zukunft von Blema Kircheis erwarten können?
Es sollen weitere international tätige Unternehmen im Bereich Verpackungs- und Konsumgüterherstellung als Kunde gewonnen werden. Dazu planen wir eine Erweiterung unseres Erzeugnisportfolios durch weiteren Zukauf von Know-how aber selbstverständlich auch traditionell durch Eigenentwicklungen im Verfahrens- und Maschinenbereich.
futureSAX: Wo engagiert sich Blema Kircheis? Warum sind Ihnen die Themen wichtig?
Blema Kircheis ist Bestandteil der Leonhard-Group. Diese ist vorrangig, aber nicht ausschließlich unterstützend im Breiten- und Leistungssport tätig. Das bekannteste Engagement bildet dabei sicherlich der FC Erzgebirge.
Die Wahrnehmung und ausgewählte Befriedigung sozialer Bedürfnisse wirkt identitätsstiftend bis hin zu existenzsichernd. Damit bildet dieses Thema die Grundlage eines friedlichen und auf Gerechtigkeit basierenden Zusammenlebens, das ich auch nachfolgenden Generationen von Herzen wünsche.
futureSAX: Herr Dr. Thiele, abschließend noch eine Frage: was war der beste Rat, den Sie je erhalten haben?
Im Laufe meines Lebens habe ich schon viele sicherlich gutgemeinte Ratschläge erhalten. Mir ist da keiner so richtig in Erinnerung geblieben. Ich orientiere mich da mehr an Vorbildern, d.h. an Menschen, die ich im höchsten Maß achte und für ihre Lebensleistung bewundere.