„Wir können nur im Verbund erfolgreich sein und müssen lernen, in Netzwerken zu denken.“

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„Wir können nur im Verbund erfolgreich sein!"

Christoph Scholze, Innovationsmanager vom Siemens Innovationscampus Görlitz im futureSAX-Interview

Gut aufgestellt ist die Region Görlitz in den Branchen Energie und Maschinen- und Anlagenbau sowie Kunststoff und Leichtbau. Die Digitalisierung und die aktuelle Transformation des globalen Energiemarktes sieht Christoph Scholze, Innovationsmanager am Siemens Innovationscampus Görlitz, als große Chance. Im Interview spricht er über die Rolle vom Siemens Innovationscampus und darüber, was man vom Campus erwarten kann.

futureSAX:  Der Siemens Innovationscampus Görlitz ist ein Element aus dem "Zukunftspakt Siemens Görlitz", der am 15. Juli 2019 durch die Siemens AG, das Land Sachsen und die Fraunhofer Gesellschaft unterzeichnet wurde. Welche Ziele werden mit der Etablierung des Siemens Innovationscampus verfolgt?

Christoph Scholze: Die Philosophie der Campus-Idee ist es, Kompetenzen regional zu bündeln, um sich perspektivisch in die Rolle zu versetzen, schnell und effizient neue Produkte und Geschäftsmodelle zu entwickeln. Auf diese Weise wollen wir als Siemens-Standort Görlitz im Bereich der Energiewendetechnologien wachsen und uns weiterentwickeln. Durch die Öffnung für externe Partner wollen wir aber auch ein innovatives Ökosystem für den Mittelstand und Startups erschaffen.

futureSAX: Welche Chancen bietet Ihrer Ansicht der Innovationscampus für die Region und wo sehen Sie noch Wachstumspotenziale? 

Christoph Scholze: Der Campus soll in erster Linie ein Knotenpunkt für Veränderungswillige sein. Die Art und Weise, wie wir zukünftig neue Produkte und Geschäftsmodelle entwickeln, wird sich speziell in Regionen wie der Lausitz verändern. Wir können nur im Verbund erfolgreich sein und müssen lernen, in Netzwerken zu denken. Wir von Siemens schaffen die Rahmenbedingungen, indem wir potente Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft ansiedeln und zudem diese durch eine geeignete Infrastruktur ertüchtigen, miteinander zu interagieren. Gründer und Mittelständler müssen sich eingeladen fühlen, sich auf dieses Netzwerk einzulassen. Wenn das gelingt, wird der Campus als Keimzelle für regionale Innovationskraft und Wirtschaftswachstum wirken.

Der nächste futureSAX-Gründerbrunch

28. März 2020 im Siemens Innovationscampus Görlitz

Innovative Gründungen in Stadt und Land - Gut begleitet mit dem InnoStartBonus

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futureSAX: Standortentwicklung ist typischerweise mit Kernthemen verbunden. Welche thematischen Schwerpunkte sollen auf dem Innovationscampus fokussiert werden?

Christoph Scholze: Betrachtet man die Kompetenzen hier bei Siemens und auch in der Region dann stellt man schnell fest, dass wir große Potentiale im Bereich Energie- u. Energiesysteme als auch Maschinen- u. Anlagenbau haben. Dazu kommt traditionell in der Region verankert das Thema Kunststoffe und Leichtbau. Angereichert wird alles durch die immer stärker wachsenden Digitalisierungsbereiche in und um Görlitz. Da wir uns in der größten Transformation des globalen Energiemarktes seit Einführung der Elektrizität befinden, haben wir meiner Meinung nach sehr gute Voraussetzungen, uns inhaltlich auch speziell auf die Gestaltung dieser Marktveränderungen zu konzentrieren. Die Ansiedlung der TU Dresden mit dem Zweigcampus für autonome Wasserstoffmobilität bringt zusätzlich das große Thema Mobilität ins Spiel. Warum also nicht aus Görlitz heraus ein Mobilitätskonzept für den ländlichen Raum entwickeln?

"Schauen wir, was die Zukunft bringt, aber ich bin mir sicher, dass gerade das Thema Wasserstoff großes Potential hat, eine weitere Brücke über die Neiße zu bauen."

Christoph Scholze, Innovationsmanager Siemens Innovationscampus Görlitz

futureSAX: Der Siemens Innovationscampus ist Gastgeber und Kooperationspartner für den futureSAX-Gründerbrunch am 28.03.2020. Teil des Events sind zwei Workshops, in denen die Teilnehmer das notwendige Handwerkszeug zur Entwicklung (Design-Thinking) oder Innovation ihres Geschäftsmodells erhalten und anwenden. Besonders Augenmerk liegt jedoch auch auf der Gründungsförderung InnoStartBonus. Welche Möglichkeiten bietet der Siemens Innovationscampus für angehende Gründerinnen und Gründer bei der Umsetzung ihrer innovativen Geschäftsidee?

Christoph Scholze: In erster Linie wollen wir mit dem Campus ein innovatives Umfeld schaffen und somit Gründern aber auch Unternehmern die Möglichkeit geben, mit Partnern aus anderen Bereichen zusammenzukommen und idealerweise davon zu profitieren. Gerade die gestandenen Unternehmer stehen doch vor der Herausforderung sich an die Veränderung ihrer Märkte anzupassen. Hier können wir einen echten Beitrag im Strukturwandel liefern und diese Veränderungsprozesse aktiv unterstützen. Ziel muss es für alle sein, dass wir die Kompetenzen vor Ort bündeln und somit die Innovationsfähigkeit selbst zu einer regionalen Kernkompetenz machen. Wenn erst einmal geeignete Produkte und Geschäftsmodelle entstehen, kann ein Gründer perspektivisch auch von globalen Markt- u. Kundenzugängen profitieren. 

futureSAX: Welche deutsch-polnischen Kooperationsmöglichkeiten ergeben sich durch den Siemens Innovationscampus?

Christoph Scholze: Das Interesse am Campus ist in der Tat auch international sehr groß. Neben Startups aus UK haben wir viele Anfragen aus Polen und Tschechien. Zum einen ist die Campus-Idee an sich von großem Interesse, aber letztendlich zieht hier das Thema Wasserstoff massiv. Wir bei Siemens sind ein global agierendes Unternehmen und wir wissen um den Wert unserer Kunden, aber vor allem auch unserer Mitarbeiter aus aller Welt. Wir in Görlitz haben dazu eine ganz spezielle Beziehung zu unseren Freunden aus Polen. Wir leben in EINER Stadt und so ist es für uns ganz normal, grenzübergreifend zu denken. Schauen wir, was die Zukunft bringt, aber ich bin mir sicher, dass gerade das Thema Wasserstoff großes Potential hat, eine weitere Brücke über die Neiße zu bauen.

Mehr zum Siemens Innovationscampus erfahren Sie hier: Website

Ihr Ansprechpartner bei futureSAX

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Heinz H. Truckenbrodt

Leiter Projektgeschäft

Nach mehrjähriger Tätigkeit als internationaler Produktmanager eines globalen Automobilkonzerns absolvierte Heinz Truckenbrodt ein Masterstudium im Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen an der Technischen Universität Dresden und der Mid Sweden University mit den Themenschwerpunkten Corporate Development & Innovation sowie Leichtbau. Während dieser Zeit arbeitet er als Gründungsberater bei dresden|exists und machte sich als solcher im Bereich Business Development für Start-ups selbstständig. Seine Affinität zu digitalen Technologien und Geschäftsmodellinnovationen resultierten in einer Abschlussarbeit über die Digitale Transformation der Automobilindustrie. Darüber hinaus engagiert er sich seit mehreren Jahren ehrenamtlich in zwei Vereinen zur Kulturförderung. Kultur ist das Sichtwort: Mit jedem Tag die Gründungskultur in Sachsen stärken - das ist sein WHY.

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