futureSAX-Interview mit Konrad Sell

„Bleibt flexibel im Kopf. Wenn etwas nicht funktioniert, tut etwas anderes."

futureSAX-Interview mit Konrad Sell, Leiter Social Impact Lab Leipzig

Das Social Impact Lab in Leipzig ist neuer Partner im futureSAX-Start-up-Partner-Netzwerk. Im futureSAX-Interview gibt Konrad Sell, Leiter des Gründerzentrums für junge GründerInnen und sozialinnovative Start-ups, Einblicke in das Start-up-Ökosystem und einen Ausblick in die Zukunft des SILs. Auf den 35-jährigen Absolventen der Handelshochschule HHL, der seit Anfang 2019 das SIL führt, warten spannende Herausforderungen, wie er im Interview erzählt.

futureSAX: Herr Sell, an wen richtet sich das Social Impact Lab Leipzig?

Konrad Sell: Wir sprechen Menschen an, die eine innovative Idee für ein Geschäftsmodell  haben, das ein gesellschaftliches Problem löst. Außerdem richtet sich unser Angebot, diese Menschen bei ihrem Prozess zu begleiten, auch an Unternehmen. Diese können im Rahmen unseres Intrapreneurship-Programms entweder eigene Teams zu uns schicken. Oder sie beauftragen uns damit, ihnen ein Team zu finden, das dann eine Challenge für sie bearbeitet.

futureSAX: Was entgegnen Sie Leuten, die Social Entrepreneurship als das Werk von Tagträumern und Sozialromantikern ansehen?

Konrad Sell: Nichts. Solche Leute zu bekehren kostet zu viel Kraft, die ich lieber in Aktion stecke.

futureSAX: Welchen Mehrwert hat die Teilnahme am Programm für die jungen Unternehmen?

Konrad Sell: Ihre Ideen werden bei uns auf den Prüfstand gestellt und weiterentwickelt. Wir fragen, ob sie wirklich die passendste Lösung für das jeweilige Problem und Team sind, wir leiten den Entwicklungsprozess an und bieten unsere Erfahrung, unser Netzwerk und einen sehr schönen Coworking Space am Karl-Heine-Kanal.

futureSAX: Wie können sich Teams bewerben und welche Voraussetzungen müssen sie erfüllen?

Konrad Sell: Teams, die noch nicht gegründet haben, können sich ganz einfach online auf unserer Seite bewerben. Sie müssen erklären können, welches gesellschaftliche Problem sie auf welche innovative Art und Weise lösen wollen und warum ausgerechnet sie dafür prädestiniert sind. Eine wechselnde Jury ist dann in einem Pitch-Contest davon zu überzeugen.

"Wir sprechen Menschen an, die eine innovative Idee für ein Geschäftsmodell haben, das ein gesellschaftliches Problem löst. Außerdem richtet sich unser Angebot, diese Menschen bei ihrem Prozess zu begleiten, auch an Unternehmen. Diese können im Rahmen unseres Intrapreneurship-Programms entweder eigene Teams zu uns schicken. Oder sie beauftragen uns damit, ihnen ein Team zu finden, das dann eine Challenge für sie bearbeitet."

Konrad Sell, Leiter Social Impact Lab Leipzig

futureSAX: Sind die neuen Teams gefunden, müssen Sie sich zukünftig spezifischen Challenges stellen. – Was muss man sich genau darunter vorstellen?

Konrad Sell: Das können einerseits Projekte sein, die uns Partnerunternehmen zur Verfügung stellen und die aus deren unternehmerischem Alltag kommen. Andererseits werden wir die Teams auch selbst unabhängig von ihren eigenen Ideen mit Problemen konfrontieren, die einer innovativen Lösung bedürfen, und sie damit losschicken. Wir leiten methodisch an, wie sie sich der Lösung nähern und beobachten den Fortschritt.

futureSAX: Sie haben zu Beginn dieses Jahres die Leitung des Social Impact Labs Leipzig übernommen. Auf welche Meilensteine in der Entwicklung des Labs fokussieren Sie sich in den nächsten Monaten?

Konrad Sell: Ein großer Meilenstein wird die Gewinnung neuer Partner sein, da unsere stiftungsfinanzierte Förderung zum April 2020 ausläuft. Damit zusammen hängt der Umbau unseres Programms, für den die nächste Kohorte gewissermaßen den Piloten darstellt. Eine weitere Herausforderung sehe ich darin, unser Angebot digitaler aufzustellen und unsere Abläufe insgesamt darauf abzustimmen.

futureSAX: Sie sind frisch ins futureSAX-Start-up-Partner-Netzwerk aufgenommen worden. Wie helfen solche Netzwerke bei der Bündelung von Unterstützungsmöglichkeiten für Gründer?

Konrad Sell: Die kürzliche zusätzliche Freigabe von 2 Mio. Euro durch den Freistaat für die Förderinstrumente in der Region Leipzig ist ein Paradebeispiel dafür, was man gemeinsam erreichen kann. Und die Sichtbarkeit durch Preise und Wettbewerbe, die sich mit futureSAX generieren lässt, ist gerade für junge Unternehmen wertvolle PR.

futureSAX: Zum Abschluss: Gibt es einen Tipp, den Sie allen Start-ups mit auf den Weg geben können?

Konrad Sell: Bleibt flexibel im Kopf. Wenn etwas nicht funktioniert, tut etwas anderes.

Mehr zum Social Impact Lab Leipzig erfahren Sie hier.

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