futureSAX-Interview mit Sebastian Reuber
„Wir erwarten uns einen schnellen und erfolgreichen Markteintritt"
futureSAX-Interview mit Sebastian Reuber, Leiter der Entwicklung Ceragen GmbH

Trotz einfacher Bauweise, wurde schnell klar, dass die von Dr. Sebastian Reuber entwickelten kleinen Keramik-Generatoren mit dem „stromerzeugenden Wasserspeicher“, eine enorme Robustheit und überdurchschnittliche Lebensdauer besitzen. Ein Gesamtpaket das nicht nur die Jury des futureSAX-Ideenwettbewerbs 2016 zur Nominierung überzeugte, sondern weltweit auch führend ist. Mehr zur Innovation sowie den Machern dahinter erfahren Sie hier im futureSAX-Alumni-Interview.
Unsere Idee in einem Satz:
Die Ceragen GmbH entwickelt und vertreibt kleine Stromgeneratoren für Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) in Einfamilienhäusern und für netzferne Stromversorgungslösungen (Off-Grid) auf Basis unserer Hochtemperatur-Brennstoffzellentechnologie.
Genau deshalb hat die Welt darauf gewartet:
Im Vergleich mit Wettbewerbern erreicht unsere Technologie deutlich geringere Life-Cycle-Kosten durch ihren einfachen und kostengünstigen Aufbau und ein vereinfachtes Service-Modell. Innovativ ist das Konzept des „stromerzeugenden Wasserspeichers“, welcher den elektrischen und thermischen Grundlastbedarf des Einfamilienhauses abdeckt und sich über den verringerten Strombezug des Nutzers rechnet. Durch die bereits nachgewiesene lange Lebensdauer und hohe Robustheit gegenüber Zyklen, ist dieses Konzept im Bereich der SOFC (engl. Festoxidbrennstoffzelle)-Brennstoffzellen weltweit führend. Wir erwarten uns durch diese Vorteile einen schnellen und erfolgreichen Markteintritt im Bereich Off-Grid und KWK.
Die Macher dahinter:
Seit Abschluss meines Energietechnik-Studiums vor elf Jahren bin ich im F&E-Bereich der Brennstoffzellen aktiv. Meine persönliche Motivation dabei war immer, dass diese Entwicklungen später auch in kommerzielle Produkte überführt und erfolgreich verwertet werden. Als Ideengeber und technischer Projektleiter dieser Vorentwicklung beim Fraunhofer IKTS konnte ich die nötige Vorerfahrung und Detailkenntnis für meine Position als Leiter der Entwicklung bei der Ceragen GmbH sammeln.
2014 wurde Oliver Freitag im Rahmen einer Beratertätigkeit auf die Technologieentwicklung bei Fraunhofer aufmerksam. Er besitzt ebenfalls langjährige Erfahrung in Vermarktung und F&E von Brennstoffzellen, u.a. bei Daimler, SFC Energy und diversen Start-ups. Als Marketingverantwortlicher bei SFC Energy baute er den Markt für die erste erfolgreiche Serien-Brennstoffzelle mit Methanolkraftstoff auf. Er ist Mitgründer und Hauptgeschäftsführer der Ceragen GmbH.
"Eine günstige und effiziente Art der Energieversorgung, die vor allem für private Haushalte ein riesiges Potential birgt. Die innovativen Stromgeneratoren von CERAGEN adressieren hier insbesondere den sehr großen Markt der Bestandserneuerung."
Karlheinz Schmelig, Managing Partner bei Creathor Venture Management GmbH
Der Auslöser (für die Idee):
Im Rahmen der Vorentwicklung bei Fraunhofer – die anfangs nur für den Bereich netzferne Anwendungen mit begrenzter Lebensdauer gedacht war - entwickelte sich die Lebensdauer und Robustheit der Technologie weit besser als zunächst erwartet. Nach Anschluss eines zweijährigen Dauertests wurde klar, dass dieses neue Konzept trotz des sehr einfachen Aufbaus eine hohe Lebensdauer erreicht. Durch den miniaturisierten Systemaufbau des Kernmoduls konnte Oliver Freitag seinen innovativen Produktansatz einer Kleinst-Kraft-Wärme-Kopplung für den attraktiven Markt der Hausenergie sehr gut mit dieser Technologie kombinieren.
Der beste Rat, den ich bisher erhalten habe:
Neue Technologien bzw. wirklich innovative Produkte werden selten von den bereits etablierten Playern am Markt eingeführt. Erst wenn sich der tatsächliche Bedarf durch erfolgreiche Verkäufe des Produktes in relevanten Stückzahlen darstellen lässt, wird das Produkt bzw. Konzept attraktiv für strategische Investoren und Wettbewerber.
Diesen Fehler mache ich kein zweites Mal:
Bei aller Motivation und Eigeninitiative für die Idee ist es immer eine Herausforderung die richtige Work-Life-Balance zu finden, um täglich effizient und bewusst die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Der Moment, in dem ich von der Nominierung zum futureSAX-Ideenwettbewerb 2016 erfahren habe:
Ehrlich gesagt waren wir recht unvorbereitet, als die Post mit der Rückmeldung von futureSAX kam. Heute freue ich mich sehr über die bisherige Unterstützung und Beratung im Laufe der Bewerbung und bin gespannt auf das Alumni-Netzwerk.
Das Preisgeld hätten wir gut gebrauchen können für:
Wir hätten das Preisgeld im Rahmen einer Wertanalyse mit Fertigungspartnern zur Kostenreduktion investiert.
Mein Wunsch als frisch gebackener futureSAX-Alumni an das Netzwerk:
Ich wünsche mir neue interessante und fächerübergreifende Kontakte sowie insbesondere eine Fortsetzung des futureSAX-Netzwerkes über die aktuelle Projektlaufzeit hinaus!
Das Meeting meines Lebens: Worum würde es gehen und wer wäre noch am Tisch?
Das Meeting meines Lebens wäre ein privates Date mit meiner Frau. Sie gibt als Außenstehende wertvolle Hinweise und konstruktive Kritik.
Unsere Idee in 2020:
Wir haben den Marktbedarf für unser KWK-Produkt nachgewiesen und bis zu 1.000 stromerzeugende Wärmespeicher beim Kunden installiert. Die Kerntechnologie hat ihr Kostensenkungspotential erreicht und es werden pro Jahr 3.000 Geräte in Sachsen gefertigt.
Lernen Sie hier weitere Mitglieder aus dem futureSAX-Alumni-Kreis kennen.