futureSAX-Interview mit Sebastian Becker, refuel.green

  1. futureSAX - Innovationsplattform des Freistaates Sachsen
  2. futureSAX-Interview mit Sebastian Becker, refuel.green

„Wettbewerbe generieren Sichtbarkeit weit über die eigenen Grenzen hinaus.“

Sebastian Becker, Co-Founder & CEO der refuel.green GmbH

 

Mit neuen Technologie-Konzepten die Produktionskosten von e-fuels bezahlbar machen: Das ist nur ein Antrieb von Sebastian Becker, Co-Founder & CEO der refuel.green GmbH gewesen, das Unternehmen zu gründen. Im futureSAX-Interview verrät er mehr über seine Vision, warum ihm Dresden bei der Ortswahl wichtig war und wie die nächsten Meilensteine aussehen.

futureSAX: Bitte beschreiben Sie Ihre Innovation in einem Satz.

Sebastian Becker: Ein innovativer Plasmakatalyse-Reaktor, der so günstig in der Anschaffung und im Betrieb sein wird, dass er erneuerbare, CO2-neutrale, strombasierte Kraftstoffe (e-fuels) für 1 € pro Liter herstellen wird.

futureSAX: Wie sind Sie auf den Gedanken zu Ihrem Produkt gekommen? Was war der Auslöser mit der Innovation an den Markt zu gehen?

Sebastian Becker: Ich habe vor der Gründung von refuel.green fast 10 Jahre bei einem der weltweit führenden Power-to-X Unternehmen voll Begeisterung daran mitgearbeitet, Technologien und Business Cases für die Herstellung und Vermarktung von e-fuels zu entwickeln.
Im Laufe dieser Zeit bin ich zum Einen zu der Einschätzung gelangt, dass wir nur mit ganz neuen Technologie-Konzepten die Produktionskosten von e-fuels auf volkswirtschaftlich handhabbare Niveaus reduzieren können und zum anderen ist in mir der persönliche Wunsch gereift, ein eigenes Team nach meinen Werten und Prinzipien aufzubauen – beides mit dem Ziel einen entscheidenden Beitrag dazu zu leisten, dass unsere Weltwirtschaft bis spätestens 2050 CO2-neutral sein wird.
Mit der Gründung der refuel.green GmbH, gemeinsam mit meinem Mitgründer Olaf, konnte ich beginnen, beides Realität werden zu lassen.

futureSAX: Hat der Ort der Gründung eine wichtige Rolle gespielt oder würden Sie eher sagen, dass Sie ortsunabhängig sind?

Sebastian Becker: Dresden war der richtige Ort für unsere Gründung. Auf der einen Seite lebe ich seit ca. 10 Jahren in Dresden und habe dementsprechend mittlerweile meinen aktiven Freundeskreis, Hobbies etc. hier. Auf der anderen Seite weiß ich aus meiner vorhergehenden beruflichen Erfahrung, dass man in Dresden sehr gute Teammitglieder finden kann, sofern man als Unternehmen den entsprechenden Rahmen bietet. Auf dieser Basis werden wir wahrscheinlich zunächst ausschließlich in Dresden wachsen – dann erfordert unser globaler Zielmarkt jedoch, dass wir in die Welt expandieren – ein, wie ich finde, sehr beflügelnder und motivierender Gedanke!

Daher möchte ich jedem die Empfehlung ans Herz legen, dass von Tag 0 an einer im Team mit Kopf und (vor allem) Herz die Verantwortung dafür übernimmt, dass es dem Team möglichst immer möglichst gut geht sowie zusammenwächst und zusammen wächst.

Sebastian Becker, Co-Founder & CEO der refuel.green GmbH

futureSAX: Was war der beste unternehmerische Rat, den Sie je erhalten haben?

Sebastian Becker: „So motiviert, wie du mir von deinen Ideen zum Produkt, zum Business Case und zur Team-Kultur vorschwärmst, solltest du unbedingt dein eigenes Unternehmen gründen, Sebastian!“

futureSAX: Welche wichtige Empfehlung oder welchen Tipp würden Sie anderen Gründerinnen und Gründern mit auf den Weg geben?

Sebastian Becker: Ich glaube, für wirkliche Tipps fehlt mir noch etwas die Erfahrung als Gründer. Was mir aber schon seit jeher, und nicht nur im Berufsleben, beim Realisieren jeglicher Ziele auffällt, ist die alles überragende Wichtigkeit des Teams – vor allen Dingen bei kleinen Teams, also auch bei Startups.

Daher möchte ich jedem die Empfehlung ans Herz legen, dass von Tag 0 an einer im Team mit Kopf und (vor allem) Herz die Verantwortung dafür übernimmt, dass es dem Team möglichst immer möglichst gut geht sowie zusammenwächst und zusammen wächst. Hierfür müssen alle Team-Mitglieder dem/ der Verantwortlichen die nötige Macht und das Vertrauen geben sowie auch selbst Willens sein, z.B. Methodiken zur bestmöglichen Zusammenarbeit auszuprobieren, gemeinsam an die individuelle Team-Kultur anzupassen und letztlich zielstrebig zu nutzen.

futureSAX: Warum sollten (angehende) Gründerinnen/Gründer an Wettbewerben wie dem Sächsischen Gründerpreis teilnehmen?

Sebastian Becker: Gute Wettbewerbe fordern Bewerber auf wichtige Informationen bzw. Dokumente einzureichen. Dies hat z.B. in unserem Team dazu geführt, verschiedene Aspekte unseres Business Plans nochmals zu hinterfragen und neu auszurichten oder zu schärfen.
Je nach Wettbewerb bietet der Wettbewerbsverlauf selbst m.E. zudem ein gutes Aufwand/Nutzen-Verhältnis bzgl. Networking, Sammeln neuer Inspirationen, voneinander lernen und voneinander profitieren. Darüber hinaus generieren Wettbewerbe Sichtbarkeit weit über ihre eigenen Grenzen hinaus.

futureSAX: Wie sehen die nächsten Meilensteine aus?

Sebastian Becker: Im Q4/2022 werden wir die Tests unseres Prototypen abgeschlossen, unser Patent final eingereicht und die Entscheidungen für den Beginn des Engineerings und der Produktion unserer Vorserien-Reaktoren für das Jahr 2023 getroffen haben.
Um dies realisieren zu können, führen wir gerade unsere PreSeed-Finanzierungsrunde durch, welche wir im Q3/2022 abschließen werden.

Mehr zu unserem Unternehmen erfahren Sie hier.

Ihre Ansprechpartnerin für Wettbewerbe

Abonnieren Sie unseren Newsletter!

Neuigkeiten aus den Netzwerken, kommende Veranstaltungen und aktuelle News aus dem sächsischen Innovationsland. Das und vieles mehr in unserem monatlich erscheinenden Newsletter!