futureSAX-Gründerforum I 2022
Geschäftsmodelle als Fundament innovativer Gründungen - das Gründerforum I
Geschäftsmodelle sind so etwas wie das Getriebe unter der Haube eines innovativen Geschäftskonzepts, das dafür sorgt, dass die PS der eigenen Geschäftsidee sprichwörtlich auf die Straße kommen. Wie es gelingt, dass die einzelnen Elemente von den Kundenbedarfen bis hin zur Kostenstruktur wie ein Zahnrad ins andere greifen, das erfuhren die rund 70 Teilnehmenden am futureSAX-Gründerforum am 3. Februar 2022.
Die Eventreihe der futureSAX-Gründerforen steht für Fachvorträge mit wertvollem Know-how und persönlichem Austausch mit Expertinnen und Experten in lockerer Atmosphäre. Die erste Ausgabe im Jahr 2022 konnte dabei pandemiebedingt nicht als Präsenztermin in Dresden stattfinden. Doch auch beim Online-Event stand die unkomplizierte Interaktion mit den Experten/-innen und Gründenden aus ganz Sachsen im Mittelpunkt.
Mit Kreativität und Geschwindigkeit zum Gründungserfolg: Die impulsgebende Keynote mit Stephan Jenzowsky
Einen dynamischen Start in das Thema des Tages bot Stephan Jenzowsky mit seiner Blitz-Keynote. In dieser betonte der Geschäftsführer von 2B AHEAD Ventures aus Leipzig, wie wichtig es ist, die einmal formulierte Geschäftsidee fortwährend zu testen und dabei möglichst nahe am Kunden zu agieren sowie dessen Wünsche zu antizipieren. „Insofern sind der Drang zum kreativen Erforschen und Speed zwei weitere wesentliche Komponenten zum Erfolg eines Start-ups und stellen besondere Werte dar“, erläuterte Jenzowsky.
Bereits zu Beginn seiner Laufbahn inspirierten ihn seine Eindrücke aus dem Silicon Valley. Nach langjährigen Stationen bei großen deutschen Konzernen konzentriert er sich heute bei seinem Company Builder und Inkubator 2B AHEAD Ventures auf disruptive Innovationen und die Realisierung neuartiger Geschäftsmodelle am Puls der Zeit. Auf welche Aspekte er dabei hinaus ganz besonders achtet, wenn er das erste Mal eine Geschäftsidee unter die Lupe nimmt, verriet er bereits vorab im Interview.
Info-Pitches geben einen Kompass zur Geschäftsmodellentwicklung
Nach dem einleitenden Impuls stand Jenzowsky noch für vertiefende Fragen seitens der Gründerinnen und Gründern, und jenen, die es werden wollen, zur Verfügung. Somit war das Eis gebrochen für die weiteren Programmpunkte, in denen die Teilnehmenden ihren Wissensdurst rund um das Thema Geschäftsmodelle in offenen Talks mit den anwesenden Praktiker/-innen stillen konnten.
Eingeleitet wurden die beiden Themenblocks jeweils durch einen Info-Pitch von Karolin Gröschl, Leiterin des Community-Managements im Coworkingspace ENERGY ONE auf dem Siemens-Innovationscampus. Die versierte Vertreterin des Start-up-Partners aus Görlitz veranschaulichte prägnant und fundiert die wichtigsten Tools für den Brückenschlag von der Idee zur tragfähigen Erlösmechanik einerseits und der Weiterentwicklung eines bestehenden Geschäftsmodells andererseits.
Sie stand dabei exemplarisch für das dichte Netz an Start-up-Partnern in ganz Sachsen. In der hier verlinkten Übersicht finden Gründende die passenden Ansprechpartner/-innen in ihrer Region je nach Unterstützungsbedarf.
Wachsen, verändern und sich treu bleiben: Ehemalige Gründerpreisteilnehmende teilen ihre Erfahrungen
In den anschließenden kurzweiligen Talk-Runden plauderten Gründerinnen und Gründer aus dem Nähkästchen zu ihren Erfahrungen bei der Realisierung ihrer innovativen Geschäftskonzepte. So berichtete beispielsweise Anna Menschner, Geschäftsführerin der Semodia GmbH aus Radebeul, wie sie und ihr Team den herausfordernden Wechsel aus der Wissenschaft ins Unternehmertum gemeistert haben „(…) und uns gleichzeitig treu geblieben sind“. „Kenne deine Kunden und was sie bewegt!“, war der Top-Tipp von Jörg Kaufmann-Herzog, Geschäftsführer von Popcorn Solution aus Chemnitz, und traf damit den Nagel hinsichtlich des Ausgangspunktes vieler Überlegungen zur Arbeit am Geschäftsmodell auf den Kopf.
Der Sächsische Gründerpreis – die Chance auf Weiterentwicklung der eigenen Idee
Beide Speaker sind längst Altbekannte im futureSAX-Kosmos: Menschner und Kaufmann-Herzog sind Mitglieder im futureSAX-Alumni-Netzwerk. Dieser exklusive Zirkel ist den Nominierten und Preistragenden der Sächsischen Staatspreise für Innovation und Gründen vorbehalten. Dabei kann die Teilnahme an Wettbewerben wie dem Sächsischen Gründerpreis ein praktischer Baustein sein, um das eigene Gründungskonzept für potenzielle Partner/-innen, Kunden/-innen und Investoren/-innen sichtbar zu machen. Zudem ist es wertvoll, um qualifizierte Rückmeldungen zu noch zu optimierenden Stellschrauben im Geschäftsmodell zu erhalten und sich mit ebenfalls Gründenden über ihre gemachten Erfahrungen auszutauschen.
Die Bewerbungsphase für die diesjährige Ausgabe des Staatspreises läuft noch bis zum 9. März. Alle Informationen zur Teilnahme und dem Zugang zum Online-Bewerbungsportal finden Interessierte unter www.futuresax.de/gruenderpreis
"Ich glaube, dass gute Geschäftsmodelle eine Mischung sind, aus Menschen, die sie antreiben, und der Erforschung der Zukunft, und einer plausiblen Annahme, wie wir gemeinsam die Welt ändern können."
Stephan Jenzowsky, Geschäftsführer, 2B AHEAD Ventures
Kontinuierliches Hinterfragen und Rat von der richtigen Seite erkennen
Im zweiten Talk diskutierten Konstantin Neumann, Business Angel und Mehrfachgründer, und Robin Bauer, Geschäftsführer der BWS Education GmbH, über die Notwendigkeit der Weiterentwicklung von Geschäftsmodellen. Konstantin Neumann, einstiger Gewinner der Sächsischen Gründerpreises, begeisterte bereits 2018 mit seiner nachhaltigen Geschäftsidee essbarer Strohhalme. Seither hat er als Mehrfachgründer, Coach, Mentor und auch Investor viele Erfahrungen gesammelt. Er weiß, wie wichtig Veränderungen und Anpassungen des Geschäftsmodells sind. Expertenkritik ist dabei ein essenzielles Element, um die Schrauben am eigenen Erfolg noch einmal richtig zu stellen. Auch Robin Bauer, Geschäftsführer der BWS Education GmbH aus Thalheim, hat durch die stete Weiterentwicklung seiner ersten Geschäftsidee, einer Anatomie-Lernplattform, bis heute seine kontinuierlich Geschäftsfelder erweitert. Neue Vertriebswege und passgenauere Kundenausrichtung ließen den Sieger der Herzen vom futureSAX-Publikumspreis 2018 im Bereich der digitalen Bildung für Berufe in der Gesundheitswirtschaft richtig durchstarten. Bauer weiß dabei genau, wie wichtig es ist, zwischen Kundenfeedback, Beraterhinweisen und Expertenratschlägen die richtigen Veränderungen abzuleiten und umzusetzen.
Gründerpreis-Wissen „zum Anfassen“: Interaktiver Austausch rund um den Gründerpreis mit Jury-Mitgliedern und ehemaligen Teilnehmenden
Neben den Diskussionsrunden hatten die Teilnehmenden weiterhin die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten und den Jurorinnen und Juroren des Sächsischen Gründerpreises auszutauschen. So lockerten parallele Q&A-Sessions den Ablauf des Events auf. Dabei nutzten die digitalen Zugeschalteten die Möglichkeit, den einen oder anderen individuellen Ratschlag abzuholen, sondern knüpften ebenso neue Kontakte zur Erweiterung ihres persönlichen Netzwerkes.
Die nächste Gelegenheit dazu gibt es beim futureSAX-Gründerforum II zum Thema „Ein investorenfähiges Finanzierungskonzept entwickeln“ am 3. März. Nur sechs Tage später, am 9. März, ist Bewerbungsschluss für den Sächsischen Gründerpreis.
Interessierte können Ihre Fragen zum Online-Bewerbungsbogen bereits am 16. Februar beim Bewerbenden-Q&A platzieren, um ihre Einreichung optimal zu gestalten.