Gründerforum II in Dresden

Einblicke in die Finanzierungswelt beim Sächsischen Gründerforum II

Vom Risikokapitalgebenden über den Business Angel bis hin zu Crowdinvesting-Akteuren: Beim zweiten Sächsischen Gründerforum 2023 kam die Community mit den Expertinnen und Experten zusammen und erhielt spannende Einblicke in die Sichtweise von Investorinnen und Investoren bei der Bewertung von Start-ups.

Am 2. März traf sich die sächsische Gründungsszene im Löwensaal in Dresden zum zweiten Sächsischen Gründerforum 2023. Im Fokus des Community-Events stand traditionell das Thema Finanzierung, wobei das abwechslungsreiche Programm Teilnehmende in der Ideenphase der Gründung bis hin zur Skalierung vereinte.  

Rahmenbedingungen für innovatives Gründen und Wachsen im Freistaat 

Begrüßt von Marina Heimann, Geschäftsführerin futureSAX GmbH und Dr. Alexander Hirschfeld, Leiter Research bei Bundesverband Deutsche Startups (Berlin) sowie dem Sächsischen Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Martin Dulig, der sich per Videobotschaft an die sächsischen (angehenden) Gründerinnen und Gründer richtete, startete das zweite Sächsische Gründerforum in Dresden.  

Zum inhaltlichen Einstieg lieferte die Key Note zum Thema „Finanzierung von Unternehmenswachstum“ durch Dr. Daniel Berndt, COO der niiio finance group AG (Görlitz), spannende Einblicke und Best-Practice Beispiele aus deren Unternehmensentwicklung. Damit verbunden teilte Berndt eigene Erfahrungen aus dem Operationsbereich der Deutschen Bank sowie dem Mitaufbau des mehrfach ausgezeichneten FinTech-Start-ups Raisin.  

Hier geht’s zum Interview Dr. Daniel Berndt (LINK)

Drei zentrale Learnings der Keynote:

  • Man sollte die vier "T" beachten:
    • "Team": Verantwortung für Erfolg wird gemeinsam getragen, ist das Team interdisziplinär aufgestellt?

    • "Traction": Etwas bewegen wollen und gleichzeitig nicht abheben

    • "Timing": Es muss klar sein, warum der Zeitpunkt für die Idee und das Investment richtig ist

    •  "Tell the Story": Wo soll die Reise hingehen?

  • „Unterscheidung zwischen kurzfristigem Hype und langfristigen Wettbewerbsveränderungen ist elementar. Es ist wichtig, immer ein Ohr am Markt zu haben, sich auszutauschen, gerade auch außerhalb der eigenen Branche.“
  • „Eine konsequent kundenzentrierte Denkweise hilft, thematisch zu clustern und in Zielgruppen wie Zielmärkten zu agieren.“

Erfahrungsschatz zur Bestärkung und Befähigung Sachsens Gründender 

Zwei interaktive Panels hielten zahlreiche Informationen zu den verschiedenen Finanzierungsarten und Platz für individuelle Fragen zum eigenen Finanzierungskonzept bereit. Um Eigen- & Fremdkapital drehte sich dabei das erste Panel, in dem Stefan Leermann, Geschäftsführer bei S-Beteiligungen, der Beteiligungsgesellschaft der Sparkasse Leipzig, Gwendolyn Schröter, Geschäftsführerin der Golzern Holding GmbH (Leipzig) und Susanne Witt, Geschäftsführerin der METROM Mechatronische Maschinen GmbH (Hartmannsdorf), ihre Erfahrungen hinsichtlich erfolgreicher Finanzierungen (Akquise, Process Closing) teilten. Zentrale Learnings aus den Diskussionen waren: 

  • Die Wahl der Finanzierungsform hängt vom Geschäftsmodell ab

  • Es ist wichtig, frühzeitig Feedback von Kapitalgebenden einzuholen

  • Projektgeschäfte mit Kunden können als Finanzierung genutzt werden

  • Die eigene Finanzplanung bzw. der Businessplan muss man  durchdrungen haben

Das weitere interaktive Panel beschäftigte sich mit verschiedenen Formen der Kapitalbeschaffung, besonders im Fokus dabei Crowdinvesting, Acceleratoren und Förderungen. Als Wissens- und Erfahrungsträger/-innen gestalteten Marc Speidel, Co-Geschäftsführer, OneCrowd GmbH (Dresden), Anja Wohlgethan, Firmenkundenberaterin, Sächsische Aufbaubank – Förderbank (Leipzig), Francisco Arroyo Escobar, Geschäftsführer Lohrmanns Brew GmbH & Leiter Beteiligungsmanagement TUDAG (Dresden) und Thomas Kirchner, Gründer der ProGlove GmbH und Lector bei YETI (Dresden) die Session und stellten in der gemeinsamen Diskussion folgende Punkte in den Vordergrund:  

  • CrowdInvesting: Der Fokus sollte auf der Idee liegen, statt auf dem Businessplan. Dadurch kann eine große Aufmerksamkeit generiert werden, jedoch sollte man den Marketing-Aufwand nicht unterschätzen

  • Business Angel/Venture Capital: Die Herausforderung ist, dass Investoren keine Ahnung vom Produkt haben können, weshalb ein "Nein" vom Investor auch normal sein kann

  • Man sollte die Angebote der Beratungsförderung nutzen

Impulse für Start-ups in der Wachstumsphase gab es beim parallel stattfindenden Side-Event im „Tresor“ der Event-Location. Wie sich Start-ups auf den Kapitalmarkt vorbeireiten können, wie also der Weg zum Initial Puclic Offering (IPO) aussehen kann, thematisierten die Anwesenden mit Lisa Komischke, M&A bei BNP Paribas (Frankfurt a.M.).  Der Impuls hielt unter anderem die folgenden Take-aways bereit: 

  • Vertrauen und Verständnis ist bei der Partnerwahl essenziell

  • Auf Timing und Storytelling kommt es drauf an

Die zentralen Learnings der Paneldiskussionen

Bühne frei für sächsische Gründen-Newcomer 

Die phasenübergreifende, gelebte sächsische Gründungskultur des Events zeigte sich zusätzlich in den Slots „Gründungskultur live: Newcomer on stage“, in denen insgesamt vier frühphasige Teams die Möglichkeit hatten, ihre Ideen sichtbar zu machen und wertvolles Feedback zum Pitch aus erster Kapitalgebenden-Hand zu erhalten. Der NextGen-Gründer Hubert Szeja vom Team BRINAX (Meißen) und die durch den InnoStartBonus geförderte Gründerin & Geschäftsführerin Britta Werksnis von Morty's Mysteries (Görlitz), machten den Anfang im Anschluss an die erste Panel-Diskussion. Im zweiten Picht-Slot nutzen Bettina Zimmermann vom Team Munay Alfajores (Dresden) des u.a. mit dresden|exsist verbundenen Accelerators „YETI“ und Deborah Fehr, Gründerin von Crowdrecht (Dresden) und ebenfalls InnoStartBonus-Geförderte, die Gelegenheit und stellten sich und ihre Ideen den Expertinnen und Experten des zweiten Panels.  

 

Lebendiger Austausch für Gründungskultur in allen Ecken 

Den krönenden Abschluss des Events bildete das Get together, das zu übergreifendem Austausch zur Unternehmensfinanzierung aber auch zu weiterführenden Themen wie dem Sächsischen Gründerpreis 2023 einlud. Mit der Jurylounge, dem Start-up-Partner-Bereich sowie der NextGen- und der Scale-up-Corner hatte die Community Raum für ihre Themen und konnte sich weiter untereinander vernetzen.  

Alle guten Dinge sind drei – das nächste Sächsische Gründerforum in Chemnitz 

Außerdem bietet das dritte Sächsische Gründerforum 2023  die Chance, Impulse von einem professionellen Kommunikationstrainer zu erhalten, um das eigene Geschäftskonzept überzeugend zu präsentieren und Kunden, Kapitalgebende oder Partner/-innen davon zu begeistern.  

Ihr Ansprechpartner bei futureSAX

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Heinz H. Truckenbrodt

Leiter Projektgeschäft

Nach mehrjähriger Tätigkeit als internationaler Produktmanager eines globalen Automobilkonzerns absolvierte Heinz Truckenbrodt ein Masterstudium im Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen an der Technischen Universität Dresden und der Mid Sweden University mit den Themenschwerpunkten Corporate Development & Innovation sowie Leichtbau. Während dieser Zeit arbeitet er als Gründungsberater bei dresden|exists und machte sich als solcher im Bereich Business Development für Start-ups selbstständig. Seine Affinität zu digitalen Technologien und Geschäftsmodellinnovationen resultierten in einer Abschlussarbeit über die Digitale Transformation der Automobilindustrie. Darüber hinaus engagiert er sich seit mehreren Jahren ehrenamtlich in zwei Vereinen zur Kulturförderung. Kultur ist das Sichtwort: Mit jedem Tag die Gründungskultur in Sachsen stärken - das ist sein WHY.

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