Norafin und XENON entwickeln die sächsische FFP2-Atemschutzmaske

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Innovation made in Saxony: Norafin und XENON entwickeln die sächsische FFP2-Atemschutzmaske – ein Erfolgsbeispiel sächsischer Erfinderkultur

Durch die weltweite COVID-19 Pandemie ist der Bedarf an Atemschutzmasken der Schutzklassen FFP2 (Europa) und N95 (USA) sprunghaft angestiegen. Die Länder der EU sind aktuell auf Lieferungen aus China angewiesen. Die Bundesregierung plant, die Produktion der dringend benötigten Schutzausrüstungen für das medizinische Personal in den Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen wieder stärker zu lokalisieren, um die Abhängigkeit von den asiatischen Herstellern zu begrenzen.

Dies ist Anlass für viele sächsische Unternehmen, Wissenschaftseinrichtungen oder Initiativen bei der Maskenherstellung mitzuwirken. So auch das Textilunternehmen Norafin aus Mildenau bei Annaberg-Buchholz:

„Zur Unterstützung der Pflegekräfte, Mediziner und Feuerwehrleute im Erzgebirge fertigen wir bei Norafin eine Einweg Mund-Nasen-Maske, die wir aus unseren wasserstrahlverfestigten Vliesstoffen nähen und nähen lassen“, berichtet André Lang, Geschäftsführer der Norafin Industries GmbH aus Mildenau. „Doch die Menge ist aufgrund des manuellen Anteils im Produktionsprozess begrenzt.“

Parallel überlegte das Unternehmen XENON aus Dresden, die u. a. ein Tochterunternehmen in China halten, wie sie den Wissensvorsprung und die Erfahrungen der Pandemie dort nutzen können, um hier vor Ort unterstützen zu können.

„In unserem Produktionswerk in Suzhou (China) haben wir für das Werk Dresden eine Versuchsanlage zur vollautomatischen Fertigung von FFP2-Schutzmasken bauen lassen, um die in China vorhandene Technologie zurück nach Europa zu holen. Die Anlage ist bereits in Betrieb genommen und wird Anfang Mai in Dresden ankommen“, erläutert Tobias Reissmann, Geschäftsführer der XENON Automatisierungstechnik GmbH aus Dresden.

Auf Initiative von Marina Heimann, der Geschäftsführerin der futureSAX GmbH, kamen die zwei innovativen engagierten Unternehmer aus völlig unterschiedlichen Branchen und Regionen in Sachsen zusammen, um in einer exklusiven Partnerschaft eins zu tun -die Entwicklung einer vollautomatisierten unlimitierten Komplettlösung, die nicht nur den sächsischen Bedarf an zertifizierten FFP2-Masken nachhaltig deckt, sondern das Potenzial hat im Weltmarkt mitzumischen.

„Wenn die Pilotanlage aus China eintrifft, starten wir sofort die Technologieversuche mit den Vliesen aus Mildenau. Parallel haben wir die Anlage durch unsere Dresdner Ingenieure schon weiterentwickelt und mit einer vollautomatischen Verpackungsmaschine ergänzt. Als nächsten Schritt werden wir die sächsischen Anlagen zur Maskenproduktion in Serie bauen. Mit so einer XENON Anlage können an 7 Tagen die Woche im Dreischichtbetrieb bis zu 2 Millionen FFP2-Schutzmasken pro Monat gefertigt werden“, so Tobias Reissmann stolz weiter.

Die beiden Alumni des Sächsischen Staatspreises für Innovation Norafin aus Mildenau im Erzgebirge und XENON aus Dresden haben ihr langjähriges Know-How im Bereich Medizintechnik gebündelt und eine gemeinsame sächsische FFP2-Atemschutzmaske entwickelt. Im Ergebnis wird Norafin die eigenen in Mildenau in Serie produzierten Vliesstoffe einsetzen und kombinieren, um auf den XENON Anlagen aus Dresden die Masken in sehr hohen Stückzahlen vollautomatisch herzustellen.

“Der für die Zertifizierung erforderliche Forschungsstand ist bereits sehr weit fortgeschritten, da wir im April in einen eigenen Filterprüfstand investiert haben und die Entwicklung damit täglich vorantreiben. Mitte Mai soll es bereits die erste Maske „Nora light“ geben, Ende Juni dann die zertifizierte CPA-Maske Nora F (Dekra Schnelltest) und in einem dritten Schritt die vollständig zertifizierte FFP2-Maske“, ergänzt André Lang den Zeitplan.

Die Partner Norafin und XENON sind stolz, dass es Ihnen in so kurzer Zeit gelungen ist, die technologische Machbarkeit für die komplette Lokalisierung der Massenproduktion von FFP2-Schutzmasken in Sachsen zu finden.

Das freut auch Gesundheitsministerin Petra Köpping:

„Ich finde es wunderbar, dass sich sächsische Unternehmen zu dieser Kooperation gefunden haben und den großen Bedarf an Masken decken helfen. Gerade die FFP2-Masken bieten einen hohen Schutz und können von vielen Berufsgruppen, die engen Kontakt zu Patienten oder Kunden haben, genutzt werden. Der weltweite Mangel an Schutzausrüstung zeigt, wie wichtig es ist, auch als Selbstversorger auftreten zu können. Nun, da alle Bundesländer dem Beispiel Sachsens folgen und die Mund-Nasen-Bedeckung beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln zur Pflicht machen, ist es wichtig, dass der wachsende Bedarf auch von einer wachsenden Zahl von Herstellern gedeckt werden kann.“

Petra Köpping, Sächsische Staatsministerin für Gleichstellung und Integration

Beide Firmen bereiten sich auf die Serienproduktion vor. „Bereits im Mai sind wir mit den ersten auf der Pilotanlage gefertigten Masken lieferfähig. Wir werden sehr hart daran arbeiten, unsere FFP2-Schutzmaske zu einem weltweiten Erfolgsprodukt zu qualifizieren. Es ist uns wichtig, damit auch einen persönlichen Beitrag als sächsische Unternehmer zu leisten, um die Corona-Krise zu bewältigen“, freuen sich Lang und Reissmann.

Ein spezielles Lizenzsystem für die Schutzmaske ermöglicht den Partnern Norafin und XENON ein skalierbares Geschäftsmodell ganz entsprechend dem weltweiten Bedarf, so dass auch andere Unternehmen in Sachsen oder darüber hinaus Betreiber einer Maskenfertigung werden können.

„Unsere Alumni stehen beispielhaft für den sächsischen Erfindergeist, der sich insbesondere in Krisensituationen auszeichnet. Die innovativen Unternehmer agieren zielorientiert, schnell und sind hoch motiviert, Sachsen voran zu bringen. Die sächsische Innovationskultur ist stark – ein gemeinsames Projekt, welches bilderbuchartig Branchen und Technologien sowie Stadt und den ländlichen Raum verbindet, ist der schönste Beweis.“, fasst Marina Heimann, Geschäftsführerin der futureSAX GmbH, das Projekt zusammen.

So sieht es auch der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig:

„Es freut mich, dass über das sachsenweite futureSAX-Alumni-Netzwerk Synergien ‎zwischen innovativen Unternehmen verschiedener Branchen zustande kommen. Besonders beeindruckt bin ich von der Schnelligkeit, Flexibilität, Kreativität und auch Hilfsbereitschaft der vielen sächsischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die sich aktuell einbringen, um gerade in dieser außergewöhnlichen Lage schnelle Unterstützung anbieten zu können. In Zeiten wie diesen sind Erfinder- und Unternehmergeist besonders wertvoll.“

Martin Dulig, Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr 

Mehr zu Norafin

Website: www.norafin.de

Ansprechpartner bei Norafin für Presseanfragen:

Kerstin Knorr, kerstin.knorr(at)norafin.com, 03733 5507-266

Mehr zu XENON

Website: www.xenon-automation.com

Ansprechpartner bei XENON für Presseanfragen:

Yves Flade, yves.flade(at)xenon-automation, 0351 40209-102

 

Hinweise des Robert-Koch-Instituts zur Verwendung von Masken (MNS, FFP-Masken sowie Mund-Nasen-Bedeckung):

https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Arbeitsschutz_Tab.html

 

Weitere Beispiele aus dem futureSAX-Netzwerk zum Umgang mit der Pandemie:

https://www.futuresax.de/news/saechsische-unternehmen-corona

 

Hintergrund: futureSAX GmbH

futureSAX ist der zentrale Ansprechpartner im sächsischen Gründer- und Innovationsökosystem, mit dem Ziel die Innovationsakteure und das Innovationsland sichtbar zu machen. Durch vielfältige Maßnahmen setzt futureSAX Wachstumsimpulse für zukunftsfähige Innovationen, vernetzt branchenübergreifend Innovatoren aus Wirtschaft und Wissenschaft und erhöht die Effizienz von Innovationsprozessen. Die futureSAX-Innovationskonferenz ist ein jährliches Highlight und der Treffpunkt aller Akteure und Innovationsinteressierten des Freistaates. www.futureSAX.de

Ihr Ansprechpartner bei futureSAX

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Hans Leonhardt

Projektkoordinator

Kommunikation & PR

Aus Thüringen zog es Hans Leonhardt zum Studium nach Dresden, wo er seinen Master in Angewandter Medienforschung absolvierte. Daneben sammelte er Erfahrungen im journalistischen Bereich bei Radio und Zeitung. Anschließend nahm er eine neue Perspektive ein und war in der externen und internen Unternehmenskommunikation bei einer Krankenkasse in Hamburg und einem international tätigen Halbleiterunternehmen in Dresden tätig. In seiner Freizeit trifft man ihn beim Musik machen oder auf diversen Konzerten in und um Dresden. 

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