futureSAX-Report Februar 2023

Aktuelle Herausforderungen für Unternehmen und sächsische Best-Practices

Die letzten Monate zeigten: Das Thema Innovationssteigerung und Innovationsmanagement im sächsischen Mittelstand nimmt an Bedeutung zu. Das Keyword „Innovationskraft“ und dessen Stärkung in Unternehmen ist gefragter denn je. Doch welche Dynamiken diesbezüglich wirken im Freistaat Sachsen und welche Möglichkeiten bietet das sächsische Innovationsökosystem eigentlich, um Innovationskraft zu etablieren und zu stärken?

Wachsendes Interesse bei Kapitalgebenden im Bereich Klima-Tech

Wie die jüngst erschienene Venture Capital Market Study 2022 von PwC zeigt, wächst das Interesse an Innovationen im Bereich Klima-Tech bei Kapitalgebenden. Unter den dafür befragten Kapitalgebenden mit Investments in deutschen Unternehmen verdoppelte sich die Anzahl jener, welche Klima-Tech-Geschäftsmodelle fokussieren. Eine erfreuliche Nachricht für potenzielle Investment Cases aus Sachsen dürfte die Präferenz der Kapitalgebenden auf B2B-Geschäftsmodelle sein, sind doch rund 60 % der sächsischen Start-ups in den vergangenen Jahren gemäß den Daten von Startup Detector dort verortet.

Generell braucht sich die sächsische Wirtschaft im Trendfeld Energie und Umwelt(-Technik) nicht zu verstecken: Allein im futureSAX-Netzwerk mit seinen rund 11.000 Kontakten aus ganz Sachsen zählt jedes zehnte Unternehmen zu diesem Querschnittsbereich (s. auch futureSAX-Innovationsradar). Auch bei den Sächsischen Staatspreisen für Gründen und Innovation stieg in den vergangenen Wettbewerbsdurchläufen die Anzahl der Einreichungen, die in diesem Feld wirksam werden, kontinuierlich an.

Wie es um die Innovationskraft von ‚jung bis etabliert‘ in Sachsen bestellt ist

Im futureSAX-Alumni-Netzwerk steht exemplarisch die isotech Gebäudetechnik für erfolgreiche Innovationstätigkeit „made in Saxony“: Der Handwerksbetrieb hat den Bedarf seiner Kunden vor Ort erkannt und gehandelt. Getreu dem Motto: „Einfach machen“ entwickelten die Plauener eine Anlage zur Rückgewinnung von Hochdruckkondensaten, die nicht nur Energie und damit auch Kosten spart, sondern gleichzeitig auch ein echter Gewinn für die Umwelt ist.

Und auch der sächsische Mittelstand von morgen nimmt Fahrt auf: Mit refuel.green aus Dresden erhielt einer der Nominierten des Sächsischen Gründerpreises 2022 im Rahmen der Pre-Seed-Finanzierung 1,2 Millionen Euro für die weitere Entwicklung von Kraftstoffen aus erneuerbarer Elektroenergie.

Nicht zuletzt weist die nachwachsende Generation von Unternehmer/-innen Potenziale für die Gestaltung von gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Transformation auf.  Eindrucksvolle Einblicke in das Mindset junger Sächsinnen und Sachsen gab die im Dezember letzten Jahres veröffentlichte Studie des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Demnach würde knapp die Hälfte der Schülerinnen und Schüler in Sachsen nach dem Schulabschluss gerne in der eigenen Region bleiben. Gleichwohl haben die meisten jungen Menschen nicht das Gefühl, in ihrer Umgebung und bei wichtigen Themen eine Veränderung bewirken zu können.

Bei futureSAX NextGen können Jugendliche nicht nur in die Welt des innovativen Unternehmertums eintauchen – sie bekommen auch das Werkzeug, um ihre Ideen zu verwirklichen und die Zukunft mitzugestalten. Denn zum ‚Machen‘ gehören neben der Bereitschaft dies zu tun, auch Kompetenzen, die entwickelt werden müssen und die Kenntnis über Möglichkeiten, die unterstützend zur Verfügung stehen. Hier geht es zu unseren sachsenweit agierenden Partnerinnen und Partnern im NextGenSupport-Netzwerk

Innovation benötigt nicht nur Ideen & Willen, sondern auch Unterstützer

Neuartige Geschäftskonzepte treffen im Freistaat auf eine sich dynamisch entwickelnde Szene von Business Angels. Der Kreis von aktuell über 40 Privatkapitalgebenden wächst beständig. Ein Indikator dafür ist die hohe Nachfrage in vielen Regionen Sachsens nach der Veranstaltungsreihe futureSAX meets. In Kooperation mit wechselnden regionalen Akteuren der Kapitalszene des Freistaates bietet sie bestehenden und angehenden Angels die Möglichkeit für einen vertrauensvollen Erfahrungsaustausch untereinander und bahnt Kontakte zu ausgewählten Gründungsteams auf Finanzierungssuche an.

Wer die jüngste Ausgabe Anfang Februar in Zusammenarbeit mit der TeleskopEffekt GmbH und der Volksbank Mittweida eG verpasst hat, erhält im Jahresverlauf zahlreiche weitere Gelegenheiten – das nächste Mal im März in Leipzig. Zudem findet am 2. November erstmalig der Sächsische Business Angel Tag in Dresden statt, um den Erfahrungsaustausch der sächsischen Business Angel-Community sowie überregionalen Angels weiter zu intensivieren.

Dynamik ist auch im Innovationsverhalten der sächsischen Wirtschaft erkennbar. So hat sich der Anteil der innovationsaktiven Unternehmen im Freistaat in den letzten Jahren seit 2016 um 20% auf fast zwei Drittel der rund 9.000 Betriebe erhöht, wie die jüngste Erhebung des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr verdeutlicht. Damit liegt Sachsen über dem bundesweiten Durchschnitt. Ein großes Innovationspotenzial bietet in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit sächsischer Unternehmen mit der vielfältigen und exzellenten Wissenschaftslandschaft im Freistaat. Eine der nächsten Gelegenheiten dazu bietet das futureSAX-Innovationsforum „Innovationstreiber Energie am 30. März in Mittweida. Bei dem zentralen Impulsevent für den sächsischen Mittelstand trifft ebendieser auf Wissenschaftler/-innen, um branchenübergreifend und anwendungsorientiert Ansätze für Technologien aus dem Energiesektor zu diskutieren. Im World Café haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich interdisziplinär über Technologielösungen „made in Saxony“ auszutauschen sowie für die Umsetzung zukünftiger Innovationen zu vernetzen.

Innovatoren in sächsischen Unternehmen in % - Quelle: Innovationsverhalten der sächsischen Wirtschaft. Datenreport zur Befragungswelle 2021. Hrgs.: Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr.Der bundesdeutsche Durchschnitt liegt bei 56% Innovatoren.

Weitere Partizipationsmöglichkeiten im futureSAX-Netzwerk

Während etablierten Unternehmen und der Wissenschaftscommunity die Kontaktanbahnung und der Austausch untereinander wesentliche Faktoren im Innovationsprozess bieten, stellen für Gründungen die Sichtbarkeit und Bekanntheit wesentliche Erfolgsfaktoren dar. Beides wird durch die Teilnahme an den Sächsischen Staatspreisen, deren Bewerbungszeitraum noch bis 8. März 2023 läuft, stark unterstützt. Das Feedback der bisherigen Teilnehmenden untermauern die Relevanz von stetiger Interaktion und Bekanntheit über das enge Umfeld hinaus:

  • „Wer erfolgreich Gründen möchte, muss lernen, zu Netzwerken.“ (Zum Interview)
  • „Der Austausch über den eigenen Tellerrand hinaus bringt uns alle voran.“ (Zum Interview)
  • „Netzwerke und gute Kontakte machen im Zweifel den Unterschied. Pflege sie gut.“ (Zum Interview)

Den genannten Fakten zum Innovationsverhalten Rechnung tragend, veranstaltet futureSAX in Kooperation mit dem Smart Systems Hub und dem Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU am 14. März in Chemnitz zudem die Sächsische Innovationsbörse: Intelligente Produktion, auf der sich KMU, Start-ups und Konsortialprojekte treffen, um Kooperationen im Produktionsumfeld zur Steigerung ihrer eigenen Wettbewerbsfähigkeit anzubahnen.

Viele weitere News von jungen und etablierten Unternehmen, Transferakteuren und Kapitalgebenden und der NextGen im sächsischen Innovationsökosystem erfahren Sie regelmäßig auf unserer Homepage. Unser Eventkalender umfasst neben den zahlreichen futureSAX-Formaten auch Veranstaltungen von Partnerinstitutionen, um #InnovationmadeinSaxony gemeinsam zu gestalten.

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